Freitag, 28. Juni 2013

waagemutig


waagemutig

Ich habe es gemacht, ich habe es wieder mal getan: eine neue Personenwaage gekauft. Schon die Mehrzahl irritiert – ob sie schon was ahnt? Die olle Vorgängerin war noch nicht digital, da drillerte eine Scheibe unter einem dünnen Strich – ohne Brille nicht lesbar – und das Nasenfahrrad  wog letztlich mit!!!

   Und ich zog schon aus, was auszuziehen geht (aus Jugendschutzgründen führe ich es an dieser Stelle nicht weiter aus). Nun ist es also eine junge, forsche Waage, die in relativ dicken Zahlen ungeschminkte Wahrheit vermittelt – und wer es nicht glaubt, der kann auch absteigen und bekommt mit den unter Schock aufgerissenen Augen weiterhin das festgehaltene Ergebnis offeriert. Gnadenlos (das Ergebnis wird aus Gründen des Datenschutzes hier nicht veröffentlicht). Unser erster Akt geschah im Treppenhaus, auf festem Untergrund. Kein Teppichboden. Skandalös – das konnte einfach nicht wahr sein.

   Dann bin ich die Treppe hoch und habe Chantal (gut Ding will Namen haben) an dem Ort ihrer Bestimmung im Bad abgestellt. Neues Ergebnis – 800 Gramm mehr! Ja wo sind wir denn??? Soll ich nun das Ding, Pardon, Chantal, am Wiegetag durchs Haus tragen oder was? Vergleichsmessung nun auf der ollen Olga, die auszurangierende Ex – Brille auf, also mehr Gewicht an mir! – und 300 Gramm weniger! Die gute alte Olga. Nochmals die neue, gottlob sprachlose Chantal: Das Resultat von vorher: immerhin ist das Luder zuverlässig. Irgendwie unerbittlich stur.

   Sabine hat ja auf LP eine Waage, die mit ihr spricht. Das wollte ich mir nicht antun, egal wie lieblich sie wispert. Bei Chantal verschwindet der Alptraum nach 15 Sekunden, sie hat letztlich doch einen Rest von Herz. Aber eben auch die jugendliche Gemeinheit ist ihr eigen.

   Was tun, fragt sich der giftzwergMÄÄN. Ich forsche mal in der Sprache nach, es gibt so viele Redensarten, das müßte mir doch Klarheit verschaffen:

Wer die Waage hat, hat die Qual.

Wer nicht waagt, der nicht gewinnt.

Waage, Waage, ich sage Dir …

Oder im germanischen Stabreim: Wiege, Waage! Wäge wohl!

   Ich könnte auch zu den anonymen Waagerianern gehen: Ich heiße Wolfgang und ich bin Wieger.

   Ist es eine Unterform der Bigamie, wenn man mit Chantal und Olga zusammenlebt (eine im Erdgeschoß, eine im Bad einen Stock darüber)? Und was wird Sabine dazu sagen?

   Na, da habe ich mir ja was ins Haus geholt …

 

2 Kommentare:

  1. toll, daß Du nun so waagemutig warst, denn Olga war ja mehr als vorsintflutlich ;) IHR traute ich noch nie ;)

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  2. *lacht*....mein erster Gedanke war so ne sprechende Tussi...ups...Waage. Nun isses doch ne Chantal geworden. Na, ob Olga da nicht eifersüchtig wird. Hoffe mal es hält sich die Waage mit der Benutzung, denn sonst könnte es Krach geben :-)))))

    ...und wie Lessing schon sagte: "Die Waage gleicht der großen Welt: Das Leichte steigt, das Schwere fällt"

    Hab ein schönes Wochenende und ganz liebe Grüssle

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Danke! ;)