Andere Frauen
(zensierte Fassung)*
Mein ganzes
Leben ist von Frauen gesäumt – Mutter, Schwester, Oma – später Ehefrau,
Freundinnen, Lebensgefährtin. Um die alle … geht es hier nicht. Natürlich nicht!
Es gab Schulfreundinnen, Nachbarinnen,
Kolleginnen, Verkäuferinnen, überhaupt ganz viele –innen. Die –natürlich-
meine ich hier, die, und wirklich nur die! Das Eine war für mich stets
auffällig: Die weit verbreitete spontane Kritikbereitschaft in eigenen Reihen.
Lobt MAN irgendeine Frau, ist von
einer anderen eine Teilzustimmung erhältlich, als Anhängsel kommt aber
postwendend eine Makelbezeichnung gratis: O-Beine, leichter Silberblick, Brust
auch nicht ganz unbearbeitet, die Lippen mit Sicherheit nicht echt, dralle
Hüften, Gang eines Klempners. Immer ist das so. Nobody is perfect, Frauen sehen
sowas.
Da gibt es fabelhafte Models, süße
Schauspielerinnen, junge Sängerinnen, feine Kolleginnen, attraktives Personal:
Allen wird postwendend eine Mängelrüge zuteil, so sicher wie nur was – es geht
schließlich um eine andere Frau.
Und ich bin im Rahmen meiner bemühten
Erforschungen zu einem Zwischenergebnis gekommen – es ist nicht Neid, Mißgunst
oder Giftigkeit. oh nein. Es ist eine Art Selbstberuhigung – gönnerhaftes Lob,
die Einschränkung aber als „na, sooo dolle is die ja nu wirklich nich -vollkommen
geht halt anders“. Und abschließend sowas wie „Stell Dir die mal ungeschminkt vor!“
MAN
sollte das dann so stehen lassen. Ich bin dabei stets gut beraten und gefahren,
mich so zu verhalten. Bloß nicht die umfassende Anerkennung verteidigen!
Bei Männern sollen ja die Mängel gerade das
Salz in der Suppe sein – so lasse ich mich doch gerne weichkochen.
*ein Scherz, ganz ehrlich: NUR EIN
SCHERZ!!!