Montag, 20. Januar 2014

Andere Frauen

Andere Frauen
(zensierte Fassung)*

Mein ganzes Leben ist von Frauen gesäumt – Mutter, Schwester, Oma – später Ehefrau, Freundinnen, Lebensgefährtin. Um die alle … geht es hier nicht.  Natürlich nicht!
   Es gab Schulfreundinnen, Nachbarinnen, Kolleginnen, Verkäuferinnen, überhaupt ganz viele –innen. Die –natürlich- meine ich hier, die, und wirklich nur die! Das Eine war für mich stets auffällig: Die weit verbreitete spontane Kritikbereitschaft in eigenen Reihen. Lobt MAN irgendeine Frau, ist von einer anderen eine Teilzustimmung erhältlich, als Anhängsel kommt aber postwendend eine Makelbezeichnung gratis: O-Beine, leichter Silberblick, Brust auch nicht ganz unbearbeitet, die Lippen mit Sicherheit nicht echt, dralle Hüften, Gang eines Klempners. Immer ist das so. Nobody is perfect, Frauen sehen sowas.
   Da gibt es fabelhafte Models, süße Schauspielerinnen, junge Sängerinnen, feine Kolleginnen, attraktives Personal: Allen wird postwendend eine Mängelrüge zuteil, so sicher wie nur was – es geht schließlich um eine andere Frau.
   Und ich bin im Rahmen meiner bemühten Erforschungen zu einem Zwischenergebnis gekommen – es ist nicht Neid, Mißgunst oder Giftigkeit. oh nein. Es ist eine Art Selbstberuhigung – gönnerhaftes Lob, die Einschränkung aber als „na, sooo dolle is die ja nu wirklich nich -vollkommen geht halt anders“. Und abschließend sowas wie „Stell Dir die mal ungeschminkt vor!“
   MAN sollte das dann so stehen lassen. Ich bin dabei stets gut beraten und gefahren, mich so zu verhalten. Bloß nicht die umfassende Anerkennung verteidigen!
   Bei Männern sollen ja die Mängel gerade das Salz in der Suppe sein – so lasse ich mich doch gerne weichkochen.

*ein Scherz, ganz ehrlich: NUR EIN SCHERZ!!!

Sonntag, 12. Januar 2014

Deutsch-Sprech I

Deutsch-Sprech I


Ich hatte nun wirklich nicht allzuviel gemein mit meinem Herrn Vater und war zeitlebens weit davon entfernt, ein Fan von ihm zu sein, aber eines Tages hätte ich mich mit ihm verbrüdern mögen – da fand ich es schlicht und ergreifend stark, als er beim Samstagabend-Programm über Blacky Fuchsberger sagte: „Wenn ich den nur höre, da könnte ich ihm sofort eins in die Fresse hauen!“ Ursache war, daß der weltoffene Herr Fernseh-Mann wohl kosmopolitisch wirken wollte und auf einmal statt Hawaii Hawa-i-i knödelte …bescheuert (wir sind in Deutschland, er ist Deutscher …aaaber modern und weltoffen aufgeschlossen sollte das wohl wirken).

   Und das war erst der Anfang, ich konnte es noch gar nicht ahnen, nun habe ich es fortlaufend erfahren müssen – man bemüht sich allüberall um internationales Format.

   Der neueste Knaller, und nunmehr abstruser Weise umgekehrt, hochaktuell durch Maikel Shoemaker – allerorten heißt es nunmehr auf einmal Grenob-le – Gott bewahre, wer es noch Genoble (also ee-el) ausspricht, ist nicht vorne mit dabei! Ich warte momentan eigentlich darauf, daß sie Kind-le sagen statt Kind-el, Wäre doch nur logisch, finde ich.

   Ich gehe ein wenig in die letzte Zeit zurück: Ukra-ine, noch besser: Beijing(für das gute alte deutsche Peking). Aber es gibt gottlob noch die Peking-Ente!

   In Ordnung geht für mich Niederlande für Holland, denn das ist ja nur eine Provinz. Akzeptiert.

   Aber schrecklich das absolut eingeübte Handy – und jeder meint, es sei international! Das sage man mal andernorts - da versteht einen keine Sau. Wir kreieren also schon englisch-lautende Begriffe. Genial, einmalig anbiedernd – sowas wird es nochmal in der Welt sicherlich nicht geben. Ich bin dankbar für HÄNDI, oh, verzeihen Sie bitte, natürlich Handy – denn HANDYOTEN ist eine tolle Wortschöpfung. Das kommt mir sehr zupaß.

   Mal Hand aufs Herz: Glauben Sie wirklich irgendjemand in der weiten Welt draußen würde DEUTSCHLAND sagen? Nur, wenn es um Nazi-Zitate geht, die liebt man ja geradezu. DAS ist willkommenes Deutsch, natürlich. Ich begegne nur Germany, Alemania, Allemagne, Germania und so weiter.
   Ich halte mal weiter die Ohren auf – es ist doch irgendwie interessant.


Ach so, es gibt noch Neues von der Bundeskanzlerin – meine Fresse, kann die modern sein: Neulich quasselte sie im Rahmen der angespannten USA-Beziehung von „Das geht gaaar nicht“ (immerhin faselte sie nicht von einem No-Go!); dennoch albern. Und weiter natürlich das ossiale Gesabbel würzend mit „nicht wirklich“ – not really. Also weitgehend Deutsch, immerhin. Danke, Frau deutsche Kanzlerin! Wenigstens was Deutsches, wenn auch ein wenig der jungen Wählerschaft anbiedernd (aber nach der Wahl ist ja vor der Wahl). Wäre doch gelacht, da nicht eines Tages mit einer neuen Sprache anzutreten. Sprech sagt man ja schon. Weltoffen!

Mittwoch, 1. Januar 2014

SORRY

Keine Entschuldigung (für die Entschuldigung)




„Aber ich habe mich doch entschuldigt!“ So wird oft geklagt, weil man sich nicht verstanden fühlt. Dieser Vorwurf ist allenthalben zu vernehmen.

Was soll das bedeuten? HAT das einen Sinn?

Eigentlich ist es doch das Gegenüber, das, wenn gewillt, zu entschuldigen hat. Man selber bittet oder ersucht um Entschuldigung – beim Anderen. Aber natürlich sagen wir alle dann und wann „ich entschuldige mich dafür“ – was im Grunde genommen unverfroren ist – aber das sagt man so, mitunter sogar auch frau. Das ist so in dieses vereinfachte Gleis eingefahren, daraus kommen wir nicht mehr heraus. Im Grunde genommen bemerken das die meisten schon gar nicht mehr.

Beim BARRAS hieß es: „Entschuldigen ist ein Zeichen von Schwäche!“ Eine dieser typischen hirnrissigen Parolen, an Beschränktheit hat es dort zu keiner Zeit gefehlt – denn hierin liegt ja gerade die Stärke; was soll’s. DIE können sowas gar nicht begreifen.

Wir leben in einer Zeit der Verkürzungen, alles wird optimiert, auch die Floskeln. Aus „Guten Tag“ ist mittlerweile Tach oder gar Guten geworden, seit Jahrzehnten schon. Grüß Dich – klingt freundlicher, ist aber sprachlich sehr mißverständlich (warum sollte ich …). Und um beim Thema zu bleiben – schon seit einiger Zeit ruft man schlicht und ergreifend: Entschuldigung oder total locker: Tschuldigung! Und das war’s dann aber auch. Zeit tut not. Und am aller-aller-übelsten die zwanghaften Entschuldiger mit diesem mechanisch ausgeworfenen “Tschuldigung“ bei jedem kleinen Räuspern. Und da sie so unsicher sind, ertönt das unablässig. Gru-se-lig. Im Büro wimmelte es von diesen Pfeifen (Herrgott ich danke Dir, daß ich das nicht mehr ertragen muß).

Abschließend bitte ich alle, denen ich im vergangenen Jahr zu nahe getreten bin, um Entschuldigung. Ich werde es besser machen.

Kleine Quiz-Aufgabe: dieser kleine zweite Satz erlaubt 3 Ausdeutungen zum vorhergehenden ersten. Und, haltet Euch fest, alle drei stimmen!

Prosit Neujahr 2014 – Euer giftzwergMÄÄN