Samstag, 15. November 2014

GIBRALTAR, ja!

König Fußball

Unsere weltmeisterlichen Kicker spielten gestern Abend gegen Gibraltar. Ein Pflichtspiel im Rahmen der Qualifikation für die Europameisterschaft. Gibraltar ist unter den 208 gelisteten Länderteams noch nicht zu finden. Die deutsche Elf versprach Großtaten! Wie unwürdig. Man erwog, den Rekord von 1912 zu brechen, als gegen Russland 16 : 0 gewonnen wurde (es hat noch 3 zweistellige Ergebnisse in der deutschen Fußballgeschichte gegeben). Die Voraussetzungen waren in etwa so, als wenn unser mehrfacher Zeitfahrweltmeister Toni Martin gegen einen Rentner auf einem Hollandrad antritt. Ich wollte diesen Unfug erst gar nicht schauen, aber der parallel ausgestrahlte Wohlfühlfilm war einfach nur unerträglich klischeehaft. Also schaute ich doch, der Neugier halber, ob der Gegner wirklich elf Männer aufzubieten imstande war (oder ob doch mit einem Affen aufgestockt wurde). So erfuhr ich im Laufe der Übertragung mehr über einen Staat, der die Größe des Regierungsviertels in Berlin hat, neunundzwanzigtausend Einwohner, einen (!) Fußballplatz und sechshundert Ballfreunde, die auf Anhieb das runde Spielgerät zu erkennen sich in der Lage bekennen. Bislang wußte ich nur von den Felsenaffen. Nun trat quasi gegen den amtierenden Weltmeister eine Pub-Thekenmannschaft an. Gestandene Männer, die für gewöhnlich einer richtigen Arbeit nachgehen.

   Mein Mitleid war schnell dahin – wie beherzt kämpften diese Jungs aus dem Zwergstaat – und wie vergeblich rannten unsere geldschweren Ballkünstler gegen das Verteidigungsbollwerk an. Da es nur zu drei mit Hängen und Würgen erreichten Toren langte, halfen die Gegner, von der Darbietung peinlich berührt, mit einem Unglückstreffer aus. Ihr eigener Treffer lag mehrfach in der Luft, das Quäntchen Glück fehlte ihnen. Keine gelben Karten, man spielte fair. Die zweite Halbzeit verging in lustloser Hoffnungslosigkeit, denn die deutschen Profis brachten die wackeren Gegner nicht einmal zur Ermüdung. Eigentlich eine unverzeihliche Schmach.

   Ich hoffe, es ist noch zum Trikottausch gekommen, damit unsere Spieler von richtigen Kämpfern auch mal ein Souvenir in den Händen halten dürfen. Ich war zu meiner Pflichtsendung HEUTE SHOW vorzeitig und erlöst entkommen.


   Am Dienstag geht es gegen Spanien, es geht um nix außer der Reise ins Warme. Und die mache ich auch, parallel – Wohlfühlreise.

Donnerstag, 13. November 2014

RAUMFAHRT

Sonde auf Komet gelandet!

Na, das hat sich aber gelohnt: UNSERE Sonde ist auf einem Kometen gelandet (dieser ist für uns nahezu unaussprechlich benannt, wie ein isländischer Vulkan) – und das ganze Szenario fand in über fünfhundert Millionen Kilometern Entfernung statt. Egal, die Mission für 1,3 Milliarden ist geglückt; wie üblich traumselige Umarmungen in der Kontrollstelle, eine Landung auf einem Klumpen von vier Kilometern Durchmesser, wirklich ein Sandkorn dort draußen – diese Leistung ist sogar für mich nachvollziehbar. Besonderen Respekt habe ich vor der über elf Jahre andauernden peniblen Arbeit (auch wenn letztlich das der Verankerung dienende Harpunensystem nicht so klappte wie gedacht, man wird sich eh in hundert Jahren über dieses simple System vor Lachen ausschütten).

   Die erste bemannte Mondlandung (aus heutiger Sicht ein Katzensprung)  ist eines dieser Daten, wo man für gewöhnlich gefragt wird, wo man sich in diesem Moment aufgehalten habe. Genau kann ich nur sagen, in der Nacht zum 21. Juli 1969 war ich an keinem Fernseher, das weiß ich mit Bestimmtheit. Mein Sprung ging in den Tagen von Betzdorf nach Koblenz, Berufsleben ab 1. August.

   Der Forschungsdrang der Menschheit ist verständlich, denn gäbe es ihn nicht, wir würden wohl von Ast zu Ast hangeln und uns preisgünstiger die Köpfe mit Keulen einschlagen. Oh, genau da wollte ich ja hin: Die Kosten. Jede Mission ins All verschlingt Milliarden. Das gibt mir zu denken – der Zustand der Welt, das Leben der Menschen – und dann diese Unsummen. Sollten wir nicht zuerst unseren Planeten in Ordnung bringen und insbesondere allen Menschen ein würdiges Dasein ermöglichen - dem selbstverliehenen Titel KRONE DER SCHÖPFUNG gerecht werden? Offenbar nicht, denn die Völker wetteifern ja, wer mehr außerhalb unseres Planeten zu erreichen imstande ist, zu den Russen und Amis kommen Chinesen und Europäer hinzu, Inder und andere sind nicht weit weg. Na toll!

   Es heißt ja, man will unserer Schöpfung auf den Grund gehen – akribisch klären, woher wir kommen  (wer wir sind, kann man ja unschwer erkennen – und wo die Reise hingeht, leider auch). Die größte Frage ist doch jedem Hanswurst eindeutig anzusehen: Sind wir die einzigen? (Die Zeit drängt, wer weiß, wie lange es noch mit uns so weitergeht…)

   Der Wissenschaftsphilosoph Hoimar von Ditfurth brachte es damals auf den Punkt: Die Unendlichkeit des Weltenraums, die unvorstellbare Zahl von Planeten, ja sogar Sonnensystemen – und da maßen wir uns an, die Einzigen zu sein? Und das rumort in der Wissenschaft, die menschliche Neugier ist das ausschlaggebende Treibmittel. Voran, voran – und immer Erster sein!

   Ich stelle mir dann oft eine Landung auf einem ganz fernen Planeten vor. Die Menschlein hüpfen aus ihrer Raumsonde heraus, hampeln mit ihrer lustigen Verkleidung in Zeitlupe herum, eine Kamera filmt alles punktgenau und sendet es angerührt nach Hause zu Mutter Erde – und da: Auf einmal kommt durch die Luft eine riesige Fliegenklatsche, schlägt zu – und es bleibt nur die Momentaufnahme, als alles zerdeppert wird. Und nun wieder zig Jahre emsige Arbeit und verbissener Neuanlauf – was war das nur???


Zugabe: Oder ein monströses Wesen macht ein Selfie mit unseren Leuten, bevor es sich und den kauzigen Zweibeinern Eiswasser über die Rübe kippt (Es gibt Wasser, es gibt Wasser!!!) – aber die Übertragung endet – es löst sich alles auf …wohl doch kein Wasser gewesen.

Sonntag, 9. November 2014

NEUDEUTSCH

Teutsch, DEUTSCH, Neudeutsch

(sprachliche Wirrnis, ein Faß ohne Boden)

Daß ich mich in diesem Gebiet wiederhole, geschieht zwangsläufig, vor allem, wenn es um Eigenheiten geht, die nicht MEINEM Deutsch entsprechen. Ich darf das – bei mir. Hier. Aber nun die neueste Nachricht: Auf Dauer kann man sich nicht gegenüber Allem sperren, lebendige Sprache setzt Veränderbarkeit voraus. Wandel der Zeit – aber eben nicht grenzenlos, nicht mit mir (z. B. dem wunderschönen deutschen „ß“ gebührt bei mir genügend Raum, nach wie vor –niemals käme man in anderen Ländern auch nur auf den Gedanken, die ihnen eigenen Sonderzeichen anzutasten). Und schon gar nicht nach „Diktatur“ einer vergleichbar ominösen DUDEN-Redaktion, die bei uns seinerzeit schon beispielsweise zu verklickern probierte, zwischen dasselbe und das Gleiche bestehe kein Unterschied mehr. Anmaßende Willkür. Von der unsäglichen Reform will ich gar nicht wieder anfangen. Weitestgehend völlig realitätsfern! Andererseits hat es sich durch Volkes Kraft eingebürgert (sogar auf professioneller Ebene vernehme ich es seit geraumer Zeit): dieses vermaledeite ‚Es macht Sinn‘ (kein Kraut ist mehr dagegen gewachsen, es muß Sinn haben – interessiert kaum noch einen – wir von der mickrigen Opposition, die erbittert dagegen halten, wir stehen auf verlorenem Posten. Volksentscheid sozusagen. Es ist sinnlos geworden, dagegen zu Felde zu ziehen. Es HAT einfach keinen Sinn mehr (ja, das mußte jetzt sein; ein klägliches, letztes Aufbäumen).

   Es gibt fragwürdige Tendenzen im allgemeinen Sprachgebrauch, nur mal als Beispiele die Verkürzungen und Aufblähungen. Ersteres diese unsäglichen Tschuldigung, Tach  und besonders schrecklich: sone – gruselig. Kaum noch abzuwenden: Anerkennung! Glückwunsch! Gratulation! Oder das kreuzdämliche Grüß dich!“ (warum sollte ich?) Das ist wirklich ein Spiegel des Zeitgeistes und beweist die grassierende Beschränktheit. Bei Lieb dich! - übrigens eine interessante Befehlsform (ist aber nicht als Aufforderung, sich dem Eigen-Petting hinzugeben, aufzufassen) – hier scheint für mich in der Verkürzung  eine zweckbestimmte absichernde Unverbindlichkeit enthalten  („Ich? Wieso? Ich soll dir gesagt haben, ich würde dich lieben?“) - es ist die Rücktritts-Garantie vorsorglich eingearbeitet! Auf jeden Fall: absolut zeitgemäß, soviel ist gewiß.

   Geschmackssache: die beliebteste aller „rhetorischen Fragen“ – WIE GEHT’S? (How are you?, Ca va? Qué tal?) – und wie international üblich – die Antwort interessiert überhaupt nicht, im Gegenteil, Positives wird unhinterfragt vorausgesetzt, stets zu Gesprächszwecken floskelhaft gekontert („Alles Klärchen“ und solches Zeug). Also, ich frage es zumeist nicht, weil es mich als überzeugten Einzelgänger nicht ernsthaft interessiert – frage ich es jedoch, dann möchte ich auch wirklich Genaueres wissen – aber es ist und bleibt ein Kampf gegen Windmühlen. Eine ernsthafte Frage, zur Floskel international verkommen.

    Ich erinnere (wen denn? Ach Dich selber – dann sag es doch, Mensch!) – das reißt immer mehr ein. Oder: Jemand wird angefragt (sehr gewöhnungsbedürftig für mich). Das Nachstellen von pur (das ist Aufregung  pur) – der reine Blödsinn, aber beliebt, das muß ich zugestehen. „Mega beliebt“, sozusagen. Na – und erst die JA-Sager-Seuche, da greift ein Bazillus gnadenlos um sich und erfaßt den willfährige Laber-Mob (früher, ja früher! sagte das …ja, niemand).

   Ausweitungen haben wir als modernen Sprachballast gerne zur Bekräftigung: Supergau, vorprogrammieren, Rückantwort, Verständnisfrage, nachfolgen, herbeiprovozieren, auseinanderdividieren, Okaaay, ja, so ist das…ja, heute. Für mich nicht weit weg vom berühmten WEISSEN SCHIMMEL. Aufblähen mit diffusen Anhängseln - persönliche Reizbereiche für mich. Trübe, derbe – das ist wie SONE vergleichbar schrecklich. „Sone Männer kenne ich“, „Das ist aber ganz schön derbe von Dir“ – kann ich nur bestätigen! SOLCHE MÄNNER, DAS IST DERB. Meine Güte. Alles wohl die sogenannte „Neu-Sprech“ …SPRECH! (da steht doch schon unverkennbar SPEACH Pate, meine ich). Haste noch Worte, außer SPRACHE. Leider ja, hat man. Kein Ende in Sicht, bei der Schöpfung neuer Blödsinnigkeiten.

   Mit dem inflationär gebrauchten geil lebe ich schon länger, auch mit cool, ein Hammer – nicht mehr wegzudenken. Nur eine Frage der Zeit, und die richtigen Schwachmaten-Parolen werden Gemeingebrauch: „Yo Mann, Alter - was geht ab?“ Bäääh. Hier scheiden sich die Geister, wahrhaftig. Für mich grenzt es an mutwillige Gehör-Verletzung.

   Dann der Bereich der Verschleierung – da wird auf einmal auf FEIN gemacht mittels „Softmacher“, nur nicht raus mit der Sprache: bildungsfern (für ungebildet), minderbemittelt (blöd, und nicht blöde!),  fixieren (klingt nicht so fesselnd), adipös (fett), erfrischend originell (unberechenbar bis unheimlich). Ist es sowas wie „das Beste draus machen, die positive Seite abgewinnen“? Und jetzt gerade hochaktuell: Steuerneutralität (Steuern zahlen? Nö!) oder noch besser: Steuervermeider (kuschelig für den kriminellen Steuerhinterzieher).

Und nun zu den Schmankerln, „Au-weia-Erlebnisse“ aus den „real existierenden“ NACHRICHTEN der letzten Tage, also hochaktuell unter der Woche (wie ich auf  „Neudeutsch“ immer häufiger hören muß):

   „Den Namen erinnern Sie noch?“ (für: Erinnern Sie sich noch an den Namen?)

„Es ist hier neun Grad kalt“  (laut Meteorologie wäre kühl richtig, da über der Frostgrenze; ach so, hier im Westerwald völlig daneben, da 9 Grad  nur als WARM beschrieben werden können, eindeutig).

„Der Ebola-Patient ist in Deutschland verstorben, aber Entwarnung: scheinbar hat sich niemand angesteckt.“ Das soll eine „Entwarnung“ sein – bei anscheinend wäre ich beruhigt, aber bei scheinbar … (soviel zur fachlichen Qualität einer zeitgeistigen Journalistin).

„Er macht nun häufiger Liegestützen.“ Was, verdammt, soll da das N??? (Es ist die Rede von Liegestützen, aber in der normalen Mehrzahl sind es immer noch DIE LIEGESTÜTZE!) – Nur bei beugender Abwandlung, zum Beispiel  im „Fünften Fall Rolle rückwärts“ das N bitte! Das „gehört so“.

„Es wird von einer Millionen Opfern ausgegangen.“ (Und da bin ich noch nicht dabei, rechne mich aber gerne dazu bei einer so tollkühnen Mehrzahl).

„Er benutzt seine Krücken, als wären es Beine.“  (DIE Krücken, also „sie“). Tja, das Mädchen, sie schaut so traurig drein. Verstehe ich gut. Aber für meinen Geschmack empfindet es die Volksseele …richtig. Ja wirklich. ES ist traurig.

„Auf den Tag genau ist es zehn Jahren her.“ (das Jahr, die Jahre – es ist von Jahren die Rede  - die gleiche Chose, aber nicht dieselbe).

„Ich bin bis zuletzt im Wahlkampf, anders wie meine Konkurrenten!“  (Lieber Gott, laß diesen Ministerpräsidenten nicht ins Kultusfach absteigen „als“ andere.

…weil es einer der wenigen öffentlichen Orte waren …( über eine Bilder-Ausstellung in KULTURZEIT, wirklich wahr!)  - der Bundespräsident hat einen gleichlautenden Klopper IM LAUFE DIESER WOCHE gelandet, bei Live-Antworten, das kann passieren. Sei es drum, auf ihm wird schon genug herumgehackt). Solange er nicht lauter Überbrücks-Jas vom Stapel läßt.

„Das Ehepaar war mit ihrem PKW unterwegs.“ (Mit wessen? Wer ist die Unbekannte?)

„Die Radler traten heftig in die Pedalen!“ (wohl zuviel Radler intus, wen schert da schon eine richtige Mehrzahl?)

„Ich sehe viele Läufer wie er.“ (Ohne Worte) – oder doch: Hier steht IHN wohl neben sich. „Verona“-Deutsch.

„Der Polizeipräsident Koblenz meinte es so.“ (Und er heißt nicht Koblenz, ich weiß es, ich habe mit vier Typen leben müssen, alle hießen anders, aber der Bereich Koblenz ist Zuständigkeitsbereich geblieben, FÜR den er einzutreten hatte, VON dem er kam, der Behördenleiter). Liebes Innenministerium: die Behörde ist das Polizeipräsidium, diese Neubenennung DER POLIZEIPRÄSIDENT (unter Beifügung des Ortsnamens) – das ist für die Bevölkerung nicht nur irreführend, es ist auch an sich blödsinnig!

  Was mir fehlt, ist eine Ergänzung zu dem Wort Qualität  (hat GÜTE abgelöst, das Wort wankt auch in der psychologischen Bedeutung). Qualität hat für mich einen positiven Beigeschmack, denn  „die Foltermethoden haben eine ganz neue Qualität erreicht“ – für mich klingt das schon zynisch, irgendwie abartig.

  Und dann seit Jahr und Tag die „Kärcher“-Sprache: immerzu wird „in die Kassen gespült, unter Hochdruck gearbeitet“. Nervig finde ich das, öd und abgedroschen.

   Aussterben wird das Wort „vermutlich“ – wenn ich Sportmeldungen vernehme, es gibt nur noch vermeintlich. Das ist beklagenswert. Sie raffen es fast alle nicht, daß vermeintlich nur irrtümlich angenommen wird.

   Immerzu ist alles heute spannend  (keine Sau redet noch von aufregend oder erregend). Interessant ist was anderes. Langweilig, wenn alles spannend ist. Immer ist alles sogleich waaahnsinnig (und sie haben keinen Schimmer, was sie da sagen). Aus einem Krankheitsbild wird ein Spaß.

Also, am besten alles mit Humor ertragen: „Umgangssprache wird ja sehr oft gesprochen, im Alltag ist sie irgendwie, ja, auf dem Vormarsch, irgendwie  – geschrieben sieht das optisch nicht so prickelnd aus. Von der Emotion her habe ich aber ein gutes Gefühl, okaaay. Ja, nun bin ich ganz, ja, unter uns.“ Voll krass modern, oder wie?  Und wenn ich mich umhöre - keine Unterhaltung mehr ohne dramatische Ausrufe wie:
Wie geil ist das denn?/ Nicht wirklich / Mach Dir keinen Kopf / Das geht gaaar nicht  …dann lieber Kurzformen wie isso, nix und mach hinne.

Das vereinnahmt uns alle früher oder später im Rahmen von NEUDEUTSCH, es MACHT SINN (in Gottes Namen). Und dieses Neudeutsch besteht ja weitgehend aus armseligem Nachäffen, was man so daherschwätzt. Das ist wie früher die Floskeln: Kein Geringerer als, meine Wenigkeit, die Seele baumeln lassen, den Traum leben, er läßt es sich nicht nehmen, und so weiter – nur der Überdruß heilt uns auf Dauer davon. Irgendwann sind diese Phrasen ausgelutscht und vergehen von allein. Nur früher war es halt …besser. Es war nicht so platt, es gab noch  einen Hauch von „Anspruch“. Roundabout, das ist stilvolle Dämlichkeit aus der Manager- und Bonzenwelt (zirka, rund, ungefähr – es gibt genug Begriffe, aber nein …der Dämlichkeit wird kein Ende zuteil).

   Man muß nicht alles machen, was man kann – und man muß auch nicht alles mitreden, bloß weil es üblich ist und modern, es zu sagen.


   Und das stimmt mich letztlich hoffnungsfroh. Ja doch, der Gedanke hat Sinn.