Freitag, 23. Dezember 2016

Islamistische Terroristen

Die Legende vom guten 
islamistischen Terroristen
(eine etwas andere Weihnachtsgeschichte)


Mit Erschrecken vernehmen wir hierzulande immer wieder, daß ein Anschlag aufgrund technischer Unzulänglichkeit mißlungen ist. Muß das sein? Was könnten wir tun?


Guter Rat ist nicht teuer – einfach Üben! Oh ja, eine konsequente Übung wäre mein Vorschlag auf ein perfektes Gelingen – vor allem, um der Schande des peinlichen Versagens zu entgehen.


Also: es geht ganz einfach – in voller Ausrüstung ab in die entlegene Kiesgrube und den perfekten Wums exakt eins zu eins durchführen. Zündung – ideal!


Sicher, der Herr Terrorist steht aus naheliegenden Gründen nun nicht mehr zur Verfügung, aber scheiß drauf: Anschlag ist nur einmal im Leben! Der penibel Übende hat jedenfalls den seligmachenden Gedanken an diesen Volltreffer mit auf den Weg zu seinem Ziel genommen! Er kann nun seinen 72 Jungfrauen erzählen, was für ein Held er dort oben auf der Erde gewesen…wäre, es muß ihm doch höllisch himmlisch vorkommen, am Ziel seines bis dato nutzlosen Daseins.


So viel typischer Mann steckt doch wohl auch in dem allerletzten islamistischen Taugenichts, dieses gockelige Herausposaunen seiner „Herr“lichkeit, und dann kann er, nun wird es sogar für ihn „weihnachtlich“, seine 72 verschleierten Überraschungspaketchen befreien – FROHES FEST!

Donnerstag, 15. Dezember 2016

Bulgarische Mitmenschen beispielsweise

Bulgarische Treppenhelfer


(nicht gleich ausländerfeindlich denken…auch mal das Gute sehen)

Die Filmaufnahme aus der Berliner U-Bahn ist derzeit in allen Köpfen hierzulande. Bulgaren haben wir bislang eigentlich nur in Männergruppen-Freundschaft gekannt, die zusammen zum blitzschnellen Ausräumen von Häusern anrücken, derweil die Frauen zu Dumpingpreisen den Straßenstrich ergänzen. Wir haben die Grenzen geöffnet, damit sie noch viel schneller und vor allem unbehelligt herbeieilen können. Ein erster Schritt. Nun versuchen junge Menschen aus diesem armen Land, sich als soziale Helfer beim schnelleren Begehen von Treppen zu engagieren, da ist es dann auch wieder nicht gut. Der deutschen Seele kann man es auch nicht recht machen…

Was sagen uns diese Bilder? Gewiß, der junge Herr hätte geschickter zuvor das Gespräch mit der treppabgehenden Frau suchen können, aber aller Anfang ist schwer, er neigt deutlich zu ungestümer Hilfsbereitschaft – das könnte man doch verbessern!

Es wird grün-soziale Stimmen geben, die für ein Camp sind, in dem solche überhitzte Aktionsbereitschaft abgebaut werden könnte. Nein, nicht wochenlang auf Malle oder den Kanaren, ich denke eher an eine durch Steuern unterstützte und durch zielgerichtetes Spendenaufkommen der Gutmenschen finanzierten Vierteljahres-Aufenthalte auf pazifischen Inseln (alternativ: Indischer Ozean, und wäre es nur Mauritius), wenigstens aber Florida! Zur Seite gestellte Psychologen sollten wöchentlich das Einzelgespräch anbieten, eine wichtige Komponente wären täglich einzeln zugeteilte Mitarbeiter der Physiotherapie, denn von den gezeigten Aktionen sind die Handgelenke verkrampft und bedürfen ausgiebiger Betreuung zur Wiedererlangung der Geschmeidigkeit. Wir sollten darüber diskutieren.

Es muß doch gesehen werden: die kulturelle Bereicherung in all ihren Facetten. Und das so ganz und gar andere Naturell anderer Nationen: Seien wir doch wieder mal offen für ein blutbuntes Dasein! Blutrauschtaten, eine Spezialität südländischer Kulturbringer zum Beispiel – aber nein, „Gewalttaten“, ein vorschnelles, letztlich nur ein falsches Bild der Medien: diese gefühlten Blutbäder und Racheaktionen aus Ehre und gekränktem Stolz, das kann doch gar nicht sein, daß es nur leicht dunkelhäutige Menschen sind – sicherlich werden die Morde von urdeutschen Personen ohne Migrationshintergrund nur verschwiegen, sicherlich, kann doch nur (bei den vorgezeigten Statistiken).

Und ganz wichtig: Zunächst der Täterschutz – Opferschutz, was soll das sein? Wir haben eine mysteriöse Justiz – passend zu meinem Juristenbild, das ich hier nicht weiter strapazieren möchte – aber es ist herzig, über die Urteile „Im Namen des Volkes“ zu schreiben – diese Schelminnen und Schelme aber auch.

Nur der Vollständigkeit halber:

Es ist natürlich auch eine andere Konfliktlösung denkbar: Öffentliches Händeabhacken, Wasser und Brot in jahrelanger Einzelhaft im Nahen Osten. Unter gesundheitlichen Gründen könnten die Kohlenhydrate sukzessiv abgebaut werden, natürlich. Vielleicht ist ein bißchen Erdogan doch nicht so übel? Können wir von ihm lernen?

Ich war zig Jahre zuverlässiger Wähler der Grünen. Ich wurde von meinem letzten Polizeipräsidenten ein Sozialromantiker genannt und so weiter und so fort.

Ja, aus der Kirche bin ich ausgetreten dieses Jahr, weil ich merke, daß mir im Laufe meines Lebens und der beruflichen Erfahrung doch das Alte Testament näher rückt als das Neue – erfolgt nun die große Umkehr für alle? Künftige Wahlen werden es zeigen. Wenn Deutschland nicht aufwacht (es ist nicht fünf vor zwölf: Zwölf ist lange lange rum!!!) dann kehren alte Zeiten heftiger und schneller zurück, als es uns lieb ist. Ich bin bei den Letzten, die das wundern würde.

Dienstag, 6. Dezember 2016

Bemerktes, beiläufig notiert

Bemerktes, beiläufig notiert
(ach, immerzu diese Zettel)


Schwein gehabt
Solche Freßtempel habe ich früher öfters gesehen, auch heute gibt es sie noch: Die Speisenkarte vor dem Haus wird mit einem Pappaufsteller oder Blech garniert – ein Schwein schwingt lustvoll einen Kochlöffel. Ein Schwein! Manchmal auch ein dicker Koch mit Mütze und Schnurrbart (dieser macht mit Daumen und Zeigefinger das französische „Bon“-Zeichen, in der Neuzeit hierzulande für „Arschloch“ gebräuchlich)– aber hier und heute: das Schwein, total fröhlich, schier verzückt.
Was sagt mir das: Ist der Koch eine Sau? Oder ist es der Gipfel des Zynismus: das Schwein feiert sich selber als wohlfeil Gebratenes? Daß hier die nimmermüden „Politisch Korrekten“ noch nicht eingeschritten sind – selbst mir als bekennendem Fleischesser ist das zu viel. Makaber!
Dergleichen bei einem vegetarischen, ach, gleich „veganen“ Speiselokal – das hätte Pfiff! (Aber deren Humor ist nach meiner Erfahrung ohne Knochen.) Ein jubilierender Spargel oder ein Porree vielleicht…? Irgendwas Todgeweihtes jedenfalls für den Tisch dieser speziellen Menschen (aber nein, da bleibt ja immer noch der Arschloch-Koch – soll er doch leben).


Momente kommen wieder
Erinnerungen, zumeist banal, sterben nicht ab, bringen sich stets aufs Neue in die Gedanken ein. Sekunden, Augenblicke, Momente kehren wieder. Zuvörderst Mißgeschicke; verständlich, daß sie einen verfolgen. Lebenslang zu begleiten scheinen.
Aber auch diese klitzekleinen Begebenheiten; niemand sonst wird sie, falls zugegen gewesen, im Kopf behalten haben (dafür anderes). Schon seltsam. Reaktionen, Sätze, erteilt oder empfangen. Blitz-Begebenheiten, einfach so – für immer dennoch abgespeichert im Gehirn. Sie geistern herum und treten dann und wann zutage, ungefragt.
Auch schon mal Schönes – eher aber das Peinliche. Eigenscham, Fremdscham, unergründlich – irgendwie ohne Wert – aber immer da.
(Ach, ich laß „die Couch“ einfach weiter rufen.)


Andere Sprachen
Jemand sagt, im Chinesischen ergibt der Klang in der Aussprache eines Wortes schon eine andere Bedeutung. Haben wir doch auch: Weg und weg, Sucht und sucht.
Und hier rede ich nur vom Hochdeutschen – keinesfalls meine ich das gnadenlose Andersbetonen von Silben durch die für mich kauzig klingenden Schweizer, was ich mit Humor zu ertragen weiß.

Mittwoch, 9. November 2016

AND THE WINNER IS …

Boxt Tyson bei der Amtseinführung die Nationalhymne?
(nur mit Humor finde ich aus der Trump-Starre heraus)
So richtig erschreckt hat es mich aber doch nicht, und der Name DONALD war durch Entenhausen und die Duck-Dynastie früher bei mir positiv besetzt. Seit geraumer Zeit ein Name zum Erschrecken.
Aber mal ganz nüchtern: Die USA bekommen genau das, was sie verdienen – ganz einfach (Wenn man die Wahl zwischen Pest und Cholera hat, dann kann doch nur sowas dabei herauskommen!). Und genau betrachtet – Obama war doch nur mal ein uns verunsichernder Lichtblick, zwischen all diesen Nixons, Reagans, Bushs und Clintons – irgendwie sind sie genau die, die ich schon immer in denen gesehen habe. Es kann so schrecklich sein, Recht zu haben.
Die beiden TRUMP ergebenen offen bekennenden Fans belegen es doch: Clint Eastwood für die Waffen, Mike Tyson für die rohe Gewalt. Alles sehr logisch. Von wegen, er werde das Volk „einen“, wie aktuell der Wahlsieger jetzt verlauten läßt – es wird dort sehr unruhig. Und so echt was Neues ist es letztlich auch nicht.
Für die Welt bleibt zu hoffen, daß sie sich dort intern aufreiben und niedermachen. Und da wünsche ich recht viel Erfolg. Wie hatte General Custer gesagt: „Nur ein toter Indianer ist ein guter Indianer.“ Ich hoffe, nun endlich holt sie die Gerechtigkeit ein - und ich setze für Indianer AMERIKANER. (Und wem das zu heftig ist:) Der wirklich echt einzig gute Amerikaner – den kann ich beim Bäcker essen.
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Jetzt hoffe ich im relativ Stillen, daß man mich im Auge hat (das sollte man ja doch nicht nur laut Edward Snowden erwarten dürfen) – und sollte ich wider Erwarten irgendwann dorthin müssen, meine Einreise verweigern – dann bin ich ein gemachter/bekannter Mann!

Montag, 31. Oktober 2016

Schock an Halloween

Halloween
(auf welcher Seite ist der Horror?)
Es klingelt – eine Rotte Gespenster, Horror in Hüfthöhe (ich erkenne einige der Racker aus der Nachbarschaft dennoch). Gruselmasken, andere schwarz geschminkt. Wallegewänder mit dem Anschein von Grusel.
„Süßes oder Saures!“ kräht die Sippe furchterregend.
„Och,“ sage ich geistesgegewärtig, „wenn Ihr mich schon so fragt – also ich nehme was Süßes, gerne.“
Der Gespensterlärm erstickt, die fuchtelnden Bewegungen ersterben. Sie schauen untereinander verdutzt an …Betroffenheit. Sie sind entgeistert.
„Wie jetzt? …WIR bekommen was Süßes, also bitte – oder wir geben IHNEN was Saures, darauf können Sie sich aber verlassen.“
„Boah, ey – echt jetzt?– ich gebe Euch was …ach ich verstehe, damit dieser Spuk ein Ende findet…alles klar… ich schau mal nach – verbreitet noch ein wenig Schrecken einstweilen, bin gleich wieder an der Tür.“ Ich also ab an mein Süßigkeitenfach – halte ein – komm, eine Runde geht noch, sage ich mir. An der Tür erscheine ich mit einer Tüte Rohrzucker.
„Was‘n das?“
Wie gewünscht, beginne ich besonnen und nachdrücklich zu dozieren.
„Rohrzucker – schon süß – vor allem nicht dieses weiße Gift, denn in der Gesundheitsphilosophie schaut das so aus: Weißer Industriezucker ist laut Brukerklinik, also dieses Institut auf der Lahnhöhe, begründet von Max Otto Bruker, und die verstehen was von gesunder Ernährung….“
Sie haben sich längst abgewendet, frustiert murmelnd zockeln sie meine Zufahrt dahin, sehr unzufrieden, wie das alles gelaufen ist, vor allem, was einem an der Tür so alles blühen kann, sie sind innerlich entsetzt – also wenn man draußen steht und so ein alter Horrorsack öffnet. Damit war doch nun wirklich nicht zu rechnen – sie fühlen sich sichtbar von allen schlimmen Geistern verlassen.
„Kommt zurück, Geister des Vorabends – hier bitte, Schokolade – ich wollte nur meine Horrornummer durchziehen, nicht böse gemeint.“ Sie erbarmen sich. Unter gebotener Vorsicht greifen Händchen zaghaft zu. Es ist ihnen unheimlich zumute.
Sie haben wenig gelacht, Gut, sie nahmen die Entschädigungsprämie von KINDER für Kinder, ein Stimmchen flüsterte im geordneten Abgang was von „meine Mama sagt, der ist ein richtiger alter Giftzwerg“ – ich glaube, sie kommen nächstes Jahr nicht wieder, es sei denn, der Horror hat sie verlassen. Ist ja noch lange hin.

Samstag, 10. September 2016

Applaus, Applaus!

Tänzchen, Mätzchen – Ai fiehl gut!
(das macht man heute so)
Ich erinnere…(ja, also: MICH), wie das vor vielen Jahren begann: ein schwarzer Fußballer begattete sozusagen die Eckfahne, als ihm ein Tor gelang. Und das nahm fürderhin immer kuriosere Formen an zur Begeisterung der filmenden und knipsenden Öffentlichkeit und Medien: herrlich, die breitschwingenden kindischen Seglerarme, der Nuckeldaumen als Gruß an den Nachwuchs, auch gerne eine Armschaukel-Bewegung, geformte Herzchen als Minimaldarbietung, Posen größter Selbstbewunderung – und dann einstudiert mit mehreren, nicht nur Rasen-Knie-Rutscher – nein, kleine Choreografien (ich stelle mir vor, wie es Bestandteil des Trainings ist, „irgendwas Neues müssen wir machen!“). Ein bißchen Ringelpiez gehört in jeden Mannschaftssport, will man in den Medien vorkommen. Ach wie läuft es mir kalt über, nein, nicht wirklich vor Begeisterung.
Viel früher kam es schon aus Amerika, woher auch sonst, dieses Sich-selber-Produzieren – ein Showgast aus dem gelobten Land bei uns, ein bescheidener Gag – und dann eine Mätzchen-Bewegung, eine kleine gymnastische Einlage als Tusch in eigener Sache. Zuerst noch befremdlich, eigentlich unerhört –heute geradezu ein Mangel, macht man es nicht. Eine kurze Verbeugung bleibt nur ein Zeichen für Verklemmtheit (oder auch ein Zeichen wirklicher Größe, es nicht mehr nötig zu haben) – wenigstens theatralisches Ausbreiten der Arme, bitteschön. Je geringer in der Prominenz-Liga, umso mehr Aufwand des Auffallen-Wollens. Ich bin wer, ich inszeniere mich, ja, natürlich auch als Deutscher mittlerweile, warum auch nicht – wir sind wieder wer – was wäre ich ohne mich, sogar als Germane.
Und noch früher hatte es begonnen, in den Sechzigern ( jaja, bitteschön: Neunzehnhundertsechzigern, meine Güte, bin ich heute korrekt…) – komische Filmszenen, aber dem Publikum wurde auf die Sprünge geholfen – Applaus, aus Konserven eingeblendet. Aha, war wohl ein Witz gewesen, wir haben zu lachen, klar. Und dann verschiedene Sequenzen, die bei genauerem Hinhören sich wiederholen, vom kleinen Auflacher bis zum brüllenden Gelächter, brave gesittete Begeisterung bis hin zum schieren Ausrasten. Im Ausland klatscht man sogar für sich selber auch mit – nur wir sind dank der Erbschuld so verklemmt. ‚Loriot, Du Spießer – schau den Didi an – der ist vorne mit dabei, der machte uns schon damals international tauglich mit seinem Nonstop Nonsens!‘ Ach, herrlich, was wären wir ohne ausländische Empfehlungen, nein, wir gieren ja danach, schon klar. Wir lechzen nach Orientierung. Armes Deutschland. Herr von Bülow hatte noch unbeschadet die Kurve bekommen. Heute – aus der Welt.
Das Nachäffen scheint mir eine typische deutsche Berufung, und es nervt…also mich.
I feel good – besser als „Ich fühle mich gut“ – und wenn, warum nicht modern angepaßt ‚Ich fühl gut‘ – so inkonsequent können wir also auch sein. Man versteht es immer wieder, zu überraschen, also auch mich. Na, was noch nicht ist ….ich will es gar nicht erst beschreien. Es kommt immer noch „besser“, sicher doch – irgendwann ist es auch mir dann schnurz. Und sooo weit ist es ja auch für mich nun auch nicht mehr, dem allem natürlich zu entkommen.

Donnerstag, 1. September 2016

Neudeutsch

Neudeutsch – 
dem Schwachsinn keine Grenze!
Mehr doof geht nicht“
Es ist eine Erkenntnis zur heutigen Zeit, daß unsere Sprache mit Anglizismen angereichert wird – das hat es ganz früher mit Französisch auch schon gegeben. Sei es drum, chillen, sorry, sogar das im Englischen unbekannte Handy – geschenkt, warum auch nicht. Nein, darüber will ich mich nicht (mehr) echauffieren (na?). Gut.
Jeder hat so seine Schmerzgrenzen, die Bereiche, wo es einen fuchst, wo es nervt und man immerzu die Richtigstellung als notorischer Klugscheißer rausbrüllen möchte (bei mir chronisch: scheinbar/anscheinend, wie/als, einzigste, Beugung von orange etc., um nur ganz wenige Alltäglichkeiten anzuführen).
Ich hatte einen Kollegen, den nervte es, wenn von 150 % die Rede war, weil mehr als 100 ja nicht geht; einer meiner alten Polizeipräsidenten rastete schier aus, wenn statt Zahl oder Nummer Ziffer (außerhalb der zwölf Treffer) gesagt wurde. Zwei Beispiele, die bei mir nicht sonderlich zünden. Ich rege mich eher auf, wenn von trübe die Rede ist, also nicht das Wasser ist trüb – sonder: es ist trübe (und nicht: das trübe Wasser). Diese verspielten Anhängsel-E auch bei still und besonders ärgerlich heile (ob man lieber an das Gänschen denkt und nicht an einer alten deutschen Grußform kratzen möchte?). Ich sage doch auch nicht: Ich bin schon ganz wunde oder die Frucht ist reife.
Hingegen die Lust zu übertreiben – heute der allgegenwärtige gigantische Superlativ – schneller, höher, mehr und noch mehr, so auch Wort-Zugaben: VORprogrammieren, RÜCKantwort, SUPERgau …das ist schon normaler Sprachgebrauch, hat auch in Privatsender-Nachrichten Eingang gefunden – einfach GAU sagen geht nicht (viel zu unscheinbar, man hat dick aufzutragen). Wir sind schon so sehr daran gewöhnt.
Es gibt schlimmere Sorgen und Probleme, gewiß. Aber richtig ist schon schön. Zum Haare raufen (wehe, wer nun bei dieser altfränkschen Formulierung mich vor Augen hat und lacht…) ist hingegen die Verfremdung von Wörtern durch den Lauf der Zeit. Nur mal als Beispiel: geil. Früher eine eindeutige Beschreibung – und heute: alles ist immerzu geil, und zwar positiv gemeint, wie toll etwas sei. Um oben anzuknüpfen, cool lasse ich mir da schon eher gefallen. Aber ich kann es nicht ändern, es geschieht einfach so. Ein relativ neues Beispiel, der inflationäre Gebrauch von vermeintlich (statt des zutreffenden vermutlich). Ich schaue oft Sportreportagen – da ist es geradezu Usus geworden, stets das Wort vermeintlich statt des in Wahrheit zutreffenden vermutlich zu gebrauchen – daß es das Gegenteil bedeutet, schert keine Sau (der Gipfel: „Der vermeintliche Favorit hat erwartungsgemäß gewonnen!“ Also nicht „irrtümlich geglaubt, sondern als vermutlich eingeschätzt). Ach, es ist zum Ausrasten, und vor allem zum Kotzen, wenn es Leute falsch gebrauchen, zu deren Job es gehört, ordentliches Deutsch zu sprechen (Reporter, Journalisten!).
Dann lieber die dusseligen Jedermann-Nachplapper-Phrasen: Wie geil ist das denn!? Immer wieder gerne. Hallooo!? etc. – von mir aus (Okaaay….).
Aber auch die Verkehrung von „Entschuldigung“ ist befremdlich: Ich entschuldige mich dafür – na toll, braucht es der andere also nicht zu tun, dessen Part (ups) es wäre – denn man bittet um Entschuldigung, entschuldigen kann nur der andere! Sorry – statt: I beg your pardon. International, nun ja, es ist so gewünscht, das Bedürfnis ist vorhanden (huch: scheinbar und anscheinend sind hier denkbar). Und warum lange Worte drechseln, kurz und knapp: ‘Tschuldigung, so höre ich es überall, beinahe inflationär, das meint kaum ein Mensch ehrlich. Zeit ist Geld – Benehmen scheint eher Luxus. Sorry gut, alles gut. Excusez-moi.
Damit muß ich leben – Yes, I can. Wir schaffen das ….das schafft mich jedenfalls. Bangemachen gilt nicht? Es ist längst zu spät dafür. Das Kind ist schon viel zu lange im Brunnen. Und wie es stinkt…
Der eine oder andere Lapsus unterläuft jedem schon mal, das wurmt mich bei mir selber: da könnte ich zum Ratiopharm-Zwilling werden, ‘ne Fielmann-Brille holen oder gar Seitenbacher Müsli fressen ….Gott bewahre! NIEMALS DARF ES DAZU KOMMEN!!!
„Das hältst Du im Kopf nicht aus!“ Eine Jugendphrase aus meiner Zeit. Meine Mutter schüttelte immer den Kopf, aber amüsierte sich (vielleicht ist genau das der richtige Weg).
Einen hab ich noch: Warum ich rauh mit H schreibe, nach wie vor?
Die Ku steht ohne Schue fro im Stro, tut ihr nicht we – DARUM!!!

Freitag, 26. August 2016

Kunst ist alles

KUNST II
(Kunst ist Kunst ist Kunst …ist KUNST)*


„Du mußt auffallen – gekonnt wurde schon alles!“ Könnte ein schlauer Spruch sein für die Kunstszene. Hätte ich einen Namen, das wäre ein Zitat. Nun ja, vorsorglich ist es hier schon mal notiert.
Was nützt einem die eitle innere Emigration, bemerkt sie doch niemand. Auch so ein Kalauer. Was nütz ein theatralischer Tod, wenn man nicht sicher sein kann, danach zu Ruhm und Ehre zu gelangen. Abstruser Gedanke. Manche schaffen das, aber eher doch mit Ungewißheit gepaart. Lieber leben.
Ein alter Spruch heißt ja: „Kein Applaus, ein Künstler weiß, was er verdient!“ Hach, lustig. Und so voll daneben. Die Selbstverliebtheit der Kunstschaffenden im Mentalen entspricht der Szene junger Türken beim Frisör – diese metrosexuelle Selbstbespiegelung, äußerlich versorgt wie ein französischer Präsident, innerlich hohl wie ein Türkendiktator (Pardon, aber in der Stadt sehe ich diese Halbaffen immer Schlange stehen zur „männlichen“ Verschönerung).
Bei Bedarf kann man ja die Kunstrichtung wechseln, es wimmelt heute von schreibenden und singenden Schauspielern, malenden und dichtenden Rockstars und dergleichen sogenannten Kunstschaffenden mehr. Von dem seinen Tod selber herbeirufenden kranken Schriftsteller Herrndorf ist ja bekannt, daß er meinte, warum tagelang einen Swimmingpool malen – wenn ich bei der Literatur nur das Wort „Swimmingpool“ hinschreibe (er hatte den Wechsel noch gerade so geschafft, mit dieser Einsicht).
Das bringt mich auf eine Idee: „Gemälde“, wo nur Worte gepinselt sind, also Himmel, Meer, Sand, Strandkorb – ein Wortesammelsurium, gerne bunt und in verschiedenen Schrifttypen und –größen auf die Leinwand gepinselt. ZU SPÄT – hier ist es festgehalten, meine Idee! Ich behalte es mir vor, wenn ich eines Tages von der Literatur zur Malerei wechsele. Eine Gegenbewegung zu Herrndorf sozusagen.
Künstler untereinander, das ist starker Tobak – ich habe ja kleine Kostproben durchlebt – als ich Satiren über den Literaturbetrieb veröffentlichte („Nestbeschmutzer“) – in der Autorengruppe die versteinerten Gesichter der sich wiedererkennenden Jungautoren, im Autorenverband schenkelschlagende Amüsierte der alten Garde. Ich schätze mal, über sich selber auch mal lachen zu können bedarf Erfahrung – und Aufrichtigkeit.
Und sich dann in jenen Kreisen bewegen, z. B. einem großstädtischen Literaturcafé, eine Fundgrube, wo energische Frauen Weichlinge hinter sich her zurren – verzärtelte Pykniker im Schatten matriarchalischer Walküren schleichen. Tolle schräge Welt. Ein Gruselkabinett, ich habe es mit Entsetzen wahrlich gesehen. Der Humor läßt alles ertragen, auch solch peinliche Anblicke.
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Ich habe noch eine künstlerische Idee für Bademoden: Badehosen und Badeanzüge, gerne auch Bikinis oder gar Burkinis – mit Geschlechtsteilen original bemalt, also verhüllt geglaubte Geschlechtsteile suggerierend– das wäre doch was – von fern, meine Güte, ein freibimmelnder Schniedel („Der is ja ganz nackisch!“) – und näher: Ach, ist nur ein Bild.
Und das Gegenteil: Splitternackte, mit Bademode bemalt Körperhaut. Irritierend stelle ich mir das vor.
Hach ja – zu schön: Kunst ist Kunst ist Kunst ist Kunst ist….


*Jetzt vierfach! Wenn das nicht Kunst ist …


Sonntag, 21. August 2016

Burka, Burkini und sonstiger Schwachsinn

Seid verschleiert, Millionen
(entschärfte Version aus der Giftküche)
DER ISLAM GEHÖRT ZU DEUTSCHLAND – ich kenne kein vergleichbares Eigentor mit solch fataler Wirkung wie dieser unsägliche Ausspruch eines relativ jungen Mannes, dem wir lebenslang u.a. dafür die Taschen mit unvorstellbaren Geldsummen vollstopfen! Aber mir geht es hier nun speziell nur um das Beispiel „Kleiderordnung“ (ich drohe sonst schier auszurasten – also schön ruhig bleiben, Gifti).
Das ist im Moment ein leidiges Thema – und es ist schlimm genug, daß man es hat wieder mal soweit kommen lassen. Das ist auch unser größter Fehler, steinzeitliche Perversitäten in unserer heutigen Zeit – also sogar hier bei uns! – zuzulassen („kulturelle Bereicherung“ und dergleichen Einfältigkeiten mehr führen dazu). Es wird mitunter sogar vermeintlichen religiösen Geboten zugeschrieben – dieser männergesteuerte Unfug wird nunmehr sogar von gescheiten Frauen übernommen, eine Form von Protest (denn so blöde kann eine Frau doch nicht sein…) – ist das noch die Möglichkeit?
Burka, Niqab, Tschador, Abaja, Al-Amira, Chimar und wie sonst noch all diese Begriffe aus der Gardinenordnung für Frauen heißen – es ist unsäglich, dies hier bei uns auch nur im Ansatz zu diskutieren – da ist längst etwas verpennt worden, wieder mal. Türen und Tore wurden nur allzu willfährig aufgerissen.
Und siehe da, wir führen dieses Verhalten nicht nur ein, es wird unter Ausnutzung unserer allseits beliebten Freiheit auch weidlich zum Protest genutzt. Frauen, die es freiwillig tun, weil sie auf einmal ihre Wurzeln in der erbärmlichen Heimat entdecken – was da so im Gange ist, es kann einem schwindelig werden. Sie provozieren hier im Wohlstand, wo es nur geht – und wir lassen uns das natürlich gefallen, ist doch klar: kulturelle Bereicherung und politisch korrekter Unfug ohne Grenzen. Niemand auf der Welt ist so bescheuert wie wir!
Wie gesagt, „wehret den Anfängen“ ist längst vertan, die Gespenster, die wir riefen, feixen mit uns herum – und wir lassen es zu. Wir werden schon lange nicht mehr vorgeführt – das machen wir alles schon selber! Ratlos eiern die Innenminister der Länder mit vorsichtigen Schritten herum, es ist zum Brüllen komisch, wäre es nicht schon so unsäglich peinlich. Neue Regelungen werden vereinbart, oh, und es werden sogar, wie kühn, Ausnahmen von der freigegebenen Selbst-Verdunkelung „streng“ formuliert! Eieiei – Donnerkeil aber auch! Wir trauen uns was! Nun aber Du-Du-Du-Fingerzeig! Respektchen.
Was könnte man sonst tun? Als Satiriker sehe ich nur einen Ausweg aus der abgründig verfahrenen Situation: Verschleierung für alle – und wenn ich sage ALLE, dann meine ich auch alle. Verhängen wir nicht nur zu den dubiosen Frauensgestalten auch die idiotischen Prediger und willfährig folgenden sogenannten religionsgetreuen Männer, nein, oh nein – wir machen alle mit: Ein Deutschland der Gespenster. Damit die ganze Welt Deutschland auf Anhieb erkennt. Ach ja stimmt, bei denen geht es ja so zu, wird es schmunzelnd heißen – sagenhaft (und schon wären wir den Nazi-Vorwurf als Erbsünde scheinbar los – das wäre doch mal was…)!
Ich freue mich schon auf den Hochsommer – und nur keine weißen Bettlaken zulassen – schön schwarz, „wie es sich gehört“ – na klar doch. Die Parfumindustrie wird das Nachsehen haben, im Hochsommer werden ganz neue Duftmarken entstehen. Heißa, das ganze Jahr islamistischer Karneval –das wäre doch was – oder?
Nicht auszudenken, was alles in Verkleidung möglich wäre. Es stelle sich jeder einmal eine solche Welt vor – nur mal so als Gedanken – es wäre schon irre….ein gereizter Kitzel für die Phantasie. Sodom und Gomorrah würden über kurz oder lang wie das Ikea-Bällebad-Kinderparadies erscheinen.
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(meine sprießend sprudelnden Gedanken lasse ich mal hier weg)
Na gut – was Positives (kann man mit gutem Willen immer und überall ausmachen): Säureopfer könnten sich unbegafft mit neuer Lebensqualität bewegen (ernst) – und nun weniger Egon, also Ernst: Was würden einem alles für gräßliche Visagen im Alltag erspart bleiben …
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Wenn ich die Begründung höre, ach rege Dich doch nicht auf, Bürger, es sind doch nur so wenige Prozent …dann habe ich ein probates Mittel, es mir deutlich auszumalen: ich stelle mir vor, wenn das nun alle machten (s.o.)…
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Ich erinnere mich mit Schaudern, daß ich auch einmal ein rotgrün anmutender Sozialromantiker war, ich schäme mich heute für meine Naivität, mein scheinbar grenzenloses Wohlwollen gebettet im blumig beschwiemelten Land der Liebe seinerzeit. Es wurden meine Grenzen ganz locker und nüchtern überschritten!
Ich dachte früher so: Im Konflikt gehe ich einen Schritt zurück, gerne als erster, und dann wird mein Gegenüber es auch tun. Und richtig, der bewegte sich auch – allerdings in meine Richtung!
Ich höre nun dieses genäselte Anmerken der unbelehrbar Einfältigen: „Du, laß uns doch noch einmal darüber reden.“
Schade, daß Sie nun mein Hohnlachen nicht vernehmen können. Willkommen in der Abgründigkeit des realen Lebens.
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Burkini – hier wird der Irrsinn besonders deutlich – angezogen Baden, das machen manche Nonnen auch (ich kenne mich bei geisteskranker religiöser Hinwendung leider gut aus) – und wie albern: gerade der weibliche Fuß ist eines der verführerischen Körperteile des Weibes, Herrschaften des dubiosen Islams! Derzeit ein Anmachfoto in allen Gazetten: Schwarzgraue Umhänge toben in Meeresfluten – aber mit „Bläck Föös“ – geil. SO GEHT DAS NICHT!!!
Eine Lösung wäre doch nun wirklich einfach: Gewagt gelbe Ostfriesenstiefel zum dunklen Vollumhang hinzu – fertig ist (und chic wäre es doch allemal) die vollverschleierte Nixe.


Wo wir gerade unten angekommen sind, eine Fußnote (Brüller, oder?) – BURKINA FASO (bedeutet Land des aufrichtigen Menschen – ich hätte nun gedacht: Land der verlorenen Gesichter) – also die hießen früher OBERVOLTA (ich meine gehört zu haben, daß sie sich umbenannten, weil sie gar zu oft mit einem Dorf in der Eifel verwechselt wurden)


Montag, 1. August 2016

Das ist schon echter Erdowahn!

Ich träume schon von Türken 
(„Erdowahn“*)

(und warum mir so allmählich das Witz-Potential entgleitet)




„Ich habe einen Traum…“ und den hätte ich lieber nicht. Nahezu täglich wird meine Gedankenwelt (dümmliche Zeitgenossen nölen was von „Kopfkino“) aufs Neue befeuert – es geht gar nicht mal mehr nur um fragwürdige Schichten unter den Asylanten, Schrecken allein bereiten mir schon Deutsch-Türken, will sagen, die, die schon ewig lange hier leben.

Dieser Tage durfte ich relativ des Deutschen mächtige Nachgeburten dieser Spezies in Interviews hören, hier geboren – und dennoch: hirnlose durch und durch begeisterte Erdogan-Jünger, einen unsäglichen Despoten verherrlichend! Da bleibt mir dann doch die Spucke weg. Das ähnelte den Wochenschau-Aufnahmen aus Zeiten meiner Eltern, wo man und besonders frau einem minderbemittelten Führer huldigte – eins zu eins auf Heute übertragen, gruselig, sowas heute noch zu erleben. („Erdolf“)** Eine schiere Anbetung des machtbesessenen Mannes vom Bosporus – und natürlich bekennt man sich vollmundig zu dem einzigen politischen Ideal – nämlich dem Oberkümmeltürken vom Bosporus, dieses geistige aber brandgefährliche Teelicht (ach bitte, Türken-Arsch, zeige mich an – damit auch ich berühmt wie Böhmermann werde und meine jahrelang gesammelten Klickzahlen im Stundenbereich erzielt werden! – Das deutsche Beleidigungsverfahren hat er ja nicht zurückgezogen, nur die Verfahren in seinen kleinasiatischen Kreisen). Hui – wie gönnerhaft aber auch.

Na gut, eigentlich ist mir längst das Lästern vergangen, der Witz im Hals stecken geblieben: es ist alles doch zu ernst – und vor allem: zu spät!

Peinlich berührende Beschwörungen, sich doch bitte hier an Recht und Ordnung zu halten, verhallen und verpuffen in nahöstlich geprägten und offenbar vererbten Ohren, wir gehen gar soweit, mit „aller Härte des Gesetzes“ zu drohen – nein, was hat man in Türkenkreisen für einen Spaß mit diesen Luft-Bla-Bla-Blasen. Appelle, natürlich energisch geäußert, auf faire Anerkennung unserer Ordnung drängend – ein Bild des Jammers, diese beinahe verzweifelt anmutenden Wunsch-Forderungen. Die Einfältigkeit des Gutmenschen-Denkens hat uns längst als bitterböser Bumerang eingeholt. Manche merken es auch jetzt noch nicht – schielen vielleicht sogar auf das rote Fahnenmeer in Köln. Ach, hätten wir nur auch solche Gefolgschaft.

Das gnadenlose Ausreizen unseres schwachen blauäugigen Wertesystems wird uns zum Verhängnis (ich stelle mir eine Volksbefragung der Deutschen, die es hier ja auch noch gibt, vor – ich schätze, und da muß ich nicht allzu kühn sein, mindestens 75 % wären dafür, daß die Erdogan-affinen „Mitbürger“ sofort und ausnahmslos ausgewiesen gehören). Wenn ich mich unter meinen eingeschüchterten Volksgenossen umhöre – fast nur noch Fäuste in den Taschen. Wer unser System so kaltschnäuzig ausnutzt, gehört weg. Kurzer Prozeß – zack – raus mit denen!!! Es kann und darf doch nicht wahr sein, daß die, die unser System weidlich ausnutzen, dies genau auf diese Weise zu Fall bringen! (Bei uns hieß es damals, unter anderen Vorzeichen: „Macht kaputt was Euch kaputt macht!“) – Rauswerfen reicht – sollen sie dort unter sich bleiben, wo sie hingehören.

Dieses tumbe „Wir schaffen das“ krepiert von Mal zu Mal echoloser in meinem Gehör, ein ungeeigneter Beschwichtigungsversuch, der uns mehr und mehr zum Verhängnis wird – bzw. ist es nüchtern betrachtet schon längst geworden. Der Merkel-Satz, ein bißchen bei Obama angelehnt, natürlich (wo auch sonst) – wird langsam von einem beschwingten Federchen-in-die-Luft-Blasen zum markanten Tiefschlag. „Der Islam gehört zu Deutschland“ – auch so ein dusseliges Geplapper. Unsere Karre Deutschland hat sich nicht in diesem Schlamm der Zuversicht festgefahren, wir sind davon längst bis zur Bewegungslosigkeit vollgelaufen! Wir schaffen uns ab – dieser Satz stimmt nach wie vor und sogar mehr denn je. Manche, in ihrer versülzten Einfältigkeit, scheinen es nie zu raffen.

An Mahnern hat es auf alle Fälle nicht gefehlt – doch die deutsche Seele sucht die ersehnte Ruhe, „ach verschont mich doch mit alledem, bitte …“ - schlechte Voraussetzung, wenn diese sich lärmig ausbreitenden Geschwüre unseren Staatskörper befallen, zersetzen – aushöhlen.

Unser peinlich dusseliges Beruhigungsdenken (wohl eine Verirrung, aus dem positiven Denken fehlgeleitet) wird uns zum Fallstrick in dieser unruhigen Zeit. Ich habe ausländische Freunde – sie fassen sich an den Kopf, was wir hier mit uns machen lassen!

Gnade uns, Lichtgestalt der Unterschicht, Türken-King Recep T. Erdogan, um nur diesen akuten aber gefährlichen Wichtigtuer der aktuellen politischen Weltszene zu benennen. Seien wir mal für einen Moment ganz ganz realistisch: Es ist nicht fünf vor zwölf – es ist längst weit über Viertel nach zwölf hinaus – und das ist kein feines ‚Akademisches Viertel‘ – das ist bitter und hart zu erkennende Umsichtigkeit in unserer dem Absturz zugeneigten Welt.

Wir sollten in der Lage sein klar einzuschätzen, daß es bei Erdogan – wie mit Trump, Berlusconi und anderen Deppen ist: das alles gehört nicht mehr hochnäsig ob der Gemeingefährlichkeit belächelt – das sind die Schwachmaten, die aufschäumend die breite Masse ungebildeter Idioten rekrutieren – diese Hirnis lenken die Geschicke aller mit einem Heer der Blöden!

Diese nicht zu unterschätzenden Schaumschläger sind die Idole der führungsbedürftigen minderbemittelten Masse (es ist weniger befriedigend, sich überheblich zurückzulehnen und zu sagen, naja, der Einäugige unter den Blinden ist nun mal König) – uns werden mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit (um noch abschließend meinen besonderen Freunden der Juristerei zu frönen), allen die Lichter ausgeblasen – so schaut es derzeit aus.

Gute Nacht, Deutschland – und arme arme Welt.

*Danke Köln!

**Danke, Internet!!




Nur zur Info: ich hatte auch schon türkische Staatsangehörige im Freundeskreis - es waren Menschen, die durchaus in der Lage waren, hier das Gastrecht nicht auszunutzen (Rechte UND Pflichten – sie haben es anerkannt).

Sonntag, 24. Juli 2016

…und nun mal wieder München!

Live ist (und bleibt) LIVE!
(und somit waren wir alle dabei)


Außer Spesen nix gewesen / aus einer Mücke einen Elefanten machen – das trifft es alles nicht. Das wäre zeitgemäß zynisch. Gestern* war die Münchener Polizei (und nicht nur die) zu einer Materialschlacht herausgefordert worden. Ich sah Sport in der ARD und es lief auf einmal ein LIVE-Ticker, so ein buntes Band am unteren Rand des Bildes – Schüsse in einem Münchener Einkaufszentrum. So ging es los.
Es dauerte nicht lange, da wurde der Sport abgebrochen, die Live-Berichterstattung lief nach amerikanischem Muster an – ich war hautnah dabei – auf einmal hieß es: mehrere Täter, Langwaffen! – bei RTL sogar schon Zeugenvideos (ein junger Mann ballert vor McD mit Pistole), und immerzu die Aufnahmen von der unüberschaubaren Flut der Polizeieinheiten. Für Motive dankbar gehaltene Kameras rannten mit Kohorten mit, noch lieber zeigten sie eilig bewegte Menschen, auch durch Uniformen angetrieben, möglichst im Rudel oder gar in Massen. Das ist alles nicht witzig, aber lädt es nicht Nachahmer geradezu ein? „Boah ey – was kann ich ganz allein bewegen – ein Held auch ich, selbst wenn ich im Kugelhagel untergehe (Mann, toll wie in den PC-Spielen!).“ EINMAL BERÜHMT SEIN – das Ideal der heutigen Zeit, und dann noch für eine religiöse Sache – Spitze! Entlohnung wie bekannt.
Stundenlang hielten Kameras vieler Sender (RTL natürlich, aber auch BR für die ARD – war ja ihre Sache) – auf unzählige Beamte, jaulende Einsatzwagen zu hunderten. Jedweder Verkehr wurde unterbunden, Räumung der betroffenen Gegend – und dazu Reporter, die völlig aus dem Häuschen berichteten. Ihre Stunden! Alle zehn Minuten eine Zusammenfassung, damit Neuzuschauer gleich den Faden finden und mühelos ins Geschehen einsteigen können, immerzu das gleiche geduckte Herumgehaste, ob in ausladend bepackten Uniformen oder Leute der Straße mit Kind und Kegel, und vor allem, gerne gesehen, Präzisionsschützen in Deckung mit Waffe im Anschlag.
Bedrückende Bilder, verängstigende Mußmaßungen: Terror-Anschlag! Wie immer IS, na klar! Hektik in der Luft – das sagenumwobene Kommando GSG 9 auch schon mit Hubschraubern aus dem Bonner Raum unterwegs – es könnte ja noch eskalieren, verständlich. Alles wird über zahlreiche Stunden im Minutentakt wiederholt, immer auch Neuzugänge von Handy-Videos oder apathische Zeugenaussagen (weiterhin die Rede von mindestens 3 Attentätern, Langwaffen im Einsatz)! Bei der Vielzahl der akustisch vernommenen Schüsse – Maschinenpistole möglich! Sich steigernde Außenreporter, geradezu enttäuscht, wenn Vermutungen sich nicht bestätigten. Und den ungeschickten Zeugen werden doch die Häppchen schon vorgekaut nahegelegt... (enttäuschte Sensationslust – das kann doch nicht so schwer sein).
Stundenlang bin ich im Bann – Hände vors Gesicht, durch die Finger blinzeln, das Unfall-Syndrom. Alles menschlich, man versetzt sich rein, man hätte auch zur falschen Zeit am falschen Ort sein können. Unvorstellbar – also beinahe, denn hier wird mir nun vorgeführt, wie es wäre, wenn ich jetzt auch….
Heute Morgen* – ist es nur zur Beruhigung? – es war also ein Jüngling deutsch-iranischer Herkunft, nur mit Pistole. So viele Schüsse? Es heißt, Einzeltäter (weil man die anderen nicht findet? Polizei-Finte?) – aber ein Blutbad hat er erreicht: noch schwanken die Zahlen von 9 oder 10 Toten (der Täter ist auch tot, selber gerichtet – das scheint auch heute noch die Zähl-Hürde zu sein) – sehr viele Verletzte. Manche in Lebensgefahr. Nix mit Islam – als seelisch gestörter Amok-Fan ein Breivik-Höriger, irgendwie (genau vor 5 Jahren war das). Das alles ist absolut ein Desaster, eine Gräueltat für die Angehörigen – viele werden seelischen Schaden davontragen durch das Miterleben – Beileidsbekundungen aus aller Welt häufen sich – machen wir doch auch immer – und leider und nunmehr auch noch häufiger. „Unsere Gedanken sind jetzt bei….“
Ich verkenne nicht das Leid der betroffenen Menschen, die Belastung der Einsatzkräfte, Panik, Schicksal – alles völlig klar. Die Mobilmachung hat funktioniert, das ist beruhigend – die Opfer sind zu beklagen, mit den Angehörigen ist mitzuempfinden. Die böse Seite des Schicksals.
Mich verunsichert nur der journalistische Umgang mit alledem. Gewiß, wir wollen sofort und überall und zwar über alles informiert sein, den Anspruch bringt die heutige Zeit mit ihren Möglichkeiten so mit sich. Aber es dominiert für meine Eindrücke die Geilheit nach Sensation, die Öffentlichen wollen um jeden Preis sich von den Privaten nicht weiterhin die Wurst (oder Käse?) vom Brot nehmen lassen – ein ganz anderer Kampf ist da entbrannt. Und auch der ist in meinen Augen schlimm.
*heute ist gestern vorgestern
** und heute ist somit….gestern – richtig!

Mittwoch, 13. Juli 2016

Der Wille macht‘s

Der Wille macht‘s (nur bedingt)
-ein netter Reigen, was man so sagt-
Der Anfang heute geht so: Jeder, der schon ein wenig von mir gelesen hat, weiß, daß ich Italien mit seiner Sprache, dem Fraß und den dort lebenden Italienern nicht sonderlich schätze: alles* an und bei denen nervt mich – eine ganz persönliche Einschätzung; Widerspruch möglich, aber zwecklos, da eigene Meinungsbildung abgeschlossen ist. Aaaber, ich kenne zwei Sprichwörter, die mir gut gefallen (nein, nicht auf Italienisch, also äää eee ÄÄÄEEE – oh nein, wirklich nicht, niemals), die auf Deutsch so lauten:
Die Liebe läßt die Zeit vergehen – die Zeit läßt die Liebe vergehen.
Das ist heute mal nicht der springende Punkt (so genial es formuliert ist), ich WILL hier nun auf den anderen wohlgelungenen Aphorismus hinaus:
Lache, und die ganze Welt lacht mir dir – weine, und du weinst allein.
Gar nicht so übel, diese Itaker …tja, ich kann’s nicht lassen (Krokodilstränchen –ooooch, „Sorry“).
Und wir alle kennen das – es stimmt einfach, machen wir uns nichts vor. Es sind so diese Wahrheiten im Leben, daran kommt man nicht vorbei, selbst wenn man will (diesmal nicht groß, klein geschrieben muß –ß!- es reichen).
Was aber, bitteschön, soll das jetzt mit dem Titel zu tun haben, wird doch hoffentlich gefragt (und ich arbeite doch schon mit dem Zaunpfahl, herrje, Herrschaften), und ich sage es auch gleich: ich biege es hin, verlaßt Euch drauf.
Denn: Du schaffst es, wenn Du nur willst – der feste Glaube(Wille) kann Berge versetzen; hinfallen ist keine Schande, aber man muß auch wieder aufstehen; Wer kämpft, kann verlieren, aber wer nicht kämpft hat schon verloren (gähn) – noch mehr positive Mutmacher-Floskeln? Jau: allein bist Du nichts, aber in der Gemeinschaft bist du stark – oder noch blöder: Du bist Deutschland, jeder ist ein Star, der Meister deiner Geschicke bist Du selber – es liegt alles an DIR! Ich –(ver)ende mal hier, es ist mir bereits speiübel. Leute, ein wenig kann man die Geschicke zwar beeinflussen, das große Ganze hingegen nie und nimmer!
Neulich wollte ich noch Weltmeister im Schwergewichtsboxen werden, irgendeinem Klitschko auf die Glocke kloppen – ich wollte es wirklich, nichts wie sonst in meiner Welt – also, der WILLE war da!
Man kann sich was vorbeten, Pardon: -machen, es hilft letztlich nicht. Die Natur ist stärker als der unerbittlichste Wille. Wir sind Teil der Natur – und zu den Gesetzen muß ich wohl nichts sagen, die kennen wir alle: Das Recht des Stärkeren, Fressen und Gefressen werden – all dies (auch wenn die nüchterne Erkenntnis mit unserem Wunschgefühl kollidiert). Das Leben ist nicht fair. Nicht mal für die „Krone der Schöpfung“. Vor allem, je mehr wir eingreifen.
Und ich lasse es – der Wille reicht nicht. Es gibt auch sowas wie Schicksal, Bestimmung, Kismet, Zufall – wie man es nennen mag: wir erreichen nicht alles, wie wir uns auch abrackern, es geht einfach nicht ohne ein Quantum Glück. Ja doch, es ist etwas dran an der Einheit von Körper, Seele und Geist – jeder in seiner Konfektionsgröße. Man kann sich einrichten im Leben – soweit man kann, wollen hat damit nichts zu tun. Keiner hat sich selbst gemacht – wir lernen beizeiten, hinzunehmen und zu ertragen. Jeder von uns ist nur das Rädchen eines Rädchens im großen Apparat; sozusagen der Floh – aber im richtigen großen Zirkus.
Hand aufs Herz: Säbelrasseln gegen Russland (Druck durch unsere östlichen EU-Errungenschaften), England will alle Vorteile mitnehmen aber sich der Nachteile völlig entledigen (ganz herrliches Gemeinschaftsdenken), durch Flüchtlingsdebakel sind soziale Unruhen programmiert (nein, sie haben längst begonnen). Ich drehe den Wasserhahn auf, es kommt Wasser, ich knipse einen Schalter an, Strom intakt, ich habe zu essen, zu trinken und ein Dach über dem Kopf. Es geht mir also gut. Was will ich eigentlich noch? Beliebt sein!? Vergiß es, lieber allein als in böser Gemein (Wer einsam ist, der hat es gut, weil niemand da, der ihm was tut – Wilhelm Busch).
Ich WILL doch immer nur das eine:
Ich meine es gut – es ist schön zu leben – jeder ist seines Glückes Schmied.
Kann man glauben – bedingt aber nur. Es läuft heute, mehr denn je, darauf hinaus: RETTE SICH WER KANN – oder wie schon die Biografie von Jim Morrison (The Doors) lautete: Niemand kommt hier lebend raus.
Wehe uns, wenn alles nur der Schrecken ohne Ende ist.
*Also … fast alles (ich mag Buffon, nahezu alle Radprofis und auch ein paar Models, natürlich nur des Ausgleichs wegen) – aber sie müssen bitte bitte…schweigen


Sonntag, 26. Juni 2016

BREXIT

Die spinnen, die Briten
(Juchhei, wir sind doch nicht die blödeste Nation der EU!)


Während ich dies schreibe, ist die Europa-Kacke mächtig am dampfen. Die Brexit-Befürworter haben hauchdünn obsiegt. Die Teatime-Insulaner sorgen für heftigste Unordnung, erzeugen ein Chaos beispielloser Art. Perfekte Irritation.
Wer meinen blog verfolgt, weiß, daß ich nicht der allergrößte EU-Fan bin. Aber wenn der nach uns zweitgrößte Zahlemann aussteigt, das läßt auch mich nicht unberührt.
Machen wir es kurz, bis gestern wollten schon innerhalb von 2 Tagen zwei Millionen den Rücktritt vom Austritt – der Brexit zeigte sich auf einmal doch nicht so überzeugend gelungen; ein böses Erwachen setzte schlagartig ein – und der Rädelsführer der Abtrünnigen, dessen Argumente sich prompt als Irrweg zeigten, stand für Stellungnahmen nicht zur Verfügung – er tauchte unter, er spiele Kricket, war zu vernehmen.
Nehmen wir die verworrenen Briten doch kurzfristig wieder auf (sie sind ja bislang nur theoretisch draußen), seien wir einmal nicht so pikiert – aber wir sollten Bedingungen stellen, jetzt zählt es:
  1. Sofortige Einführung der Eurowährung,
  2. Abschaffung des unnatürlichen Linksverkehrs,
  3. Auflösung des unsäglichen Königshauses.
Und nun wird es enger – aber für mich unabdingbar:
  1. Die Teatime wird von 5 Uhr nachmittags auf 4 Uhr vorverlegt; UND:
  2. Rückhaltlose Aberkennung des sogenannten „Wembley-Tores“!!!
Ich bin mir völlig im Klaren, daß gerade die beiden letzten Punkte beinharter Verhandlungen bedürfen würden – deshalb sollten wir sie als unverhandelbar erklären. Deutschland („Schland“ heißt es allenthalben zur Zeit in der Fußball-Herrlichkeit) als größter Berapper in der völlig irre verrannten europäischen Blödsinnsidee sollte nicht alleine den Süden (wenigstens sonnig) und vor allem den beherzt unersättlich raffenden Osten finanzieren (Nehmen, nehmen – nur nix geben! Ich sage nur: Flüchtlingsprobleme).*
Nun sollten die aus dem Brüsseler Moloch mal die Hände aus dem Schoß nehmen, im Geldzählen innehalten und versuchen, wenigstens annähernd so viel zu tun, wie für das, wofür sie seit Jahr und Tag einsacken. Sie haben sich weiß Gott schon um hirnrissigere Probleme gekümmert.


*Nationen gleichmachen, in denen intern sich Volksgruppen seit Jahr und Tag unablässig um die Selbstständigkeit bemühen, was für eine weltfremde Phantasterei – da kann ich mich gar nicht einkriegen…


Samstag, 11. Juni 2016

GIFTZWERGE WIE WIR

Rund um den Zwerg
(Kein Radrennen, auch wenn es so klingt)


„Zwerge“ wie ich (beispielsweise nur mal die Comedians Hennes Bender, „Gernot Hassknecht“, Herbert Feuerstein und Bernhard Hoecker – der mit den Pünktchen über dem E) äußern sich unüberhörbar, man behauptet sich, und ich verstehe das, natürlich. Frauen dieses Genres halten da nicht mit, die bedienen eher den „großen Blickwinkel“, also von oben herab – sie sind fast alle …länger. Auch eine Lästerperspektive, das andere Extrem sozusagen.
Bleibe ich also in der Perspektive, wo ich mich auskenne – von unten schräg hoch ätzend (uns wird zumeist von oben herab verständig und jovial grinsend zugenickt). Giftzwerge wie wir, permanent gereizt, also, wie wird man sowas? Psychotherapeutischer Quark oder philosophische Hirnkack-Betrachtungen könnten jetzt mit „Huhn & Ei“ oder so arbeiten: Ist man aus einer Sonderform von Neid mangels vermeintlicher „Größe“ so veranlagt – oder ist es eher die Reaktion darauf, mit herablassender „Achtung“, also betont gönnerhafte Akzeptanz als piesackende Umgangsform angegangen zu werden (Aktion/Reaktion)? Schwer zu sagen, man kann glaubhaft ja nur eine These unabdingbar verfechten, obwohl es die andere gleichwertig gibt – also Hüh oder Hott. So wie vor roten Haaren seit Jahr und Tag im gesellschaftlichen Umfeld gewarnt wird, wie dunkle Haut skeptisch gesehen wird, so sind auch Männer mit geringerer Körpergröße wenig akzeptiert, ganz allgemein sogar belacht oder gar nicht für voll genommen - und wenn sie die Zähne zeigen, unter Generalverdacht gefürchtet: Oft ist man auf der Hut vor uns. Gut so. Besser gefürchtet als nicht für voll genommen! Ach so, ich wollte es ergründen, nicht rechtfertigen, Pardon.
Ich kann nur sagen, so echt herzhaft begann es bei mir bei der Bundeswehr, qualvolle nie zu enden scheinende 18 Monate Anfang der Siebziger (ja, man könnte es auch spezifizieren und NEUZEHNHUNDERT-Siebziger oberkorrekt sagen, liebe Korinthenkacker) – das schon wieder erregt mich…Also beim „Bund“, da konnte sich der Spieß, ein auch eher kleinerer Dicker, beeumeln, wenn ich wieder Sprüche losließ – aber der damals noch sogenannte Schirrmeister sprach mich in gemütlicher Runde mal ganz nüchtern (auch ein Ereignis!) von der Seite an, woher das wohl komme, daß ich so herumätze, nein damals sagte man noch stänkere, oder naheliegend „gifte“ - wieso dieser Hang zu Ironie immerzu bis hin zum Zynismus bei mir durchscheine? …WEIL ICH ES KANN!!! Ich konnte es mir erlauben, ich hatte unendlichen Schutz, und nicht nur einen Beschützer. Diese harten Jungs hatte ich nämlich beim Bataillonskommandeur aus der Höchststrafe von 21 Tagen rausgehauen, die sie für angenommene Fahnenflucht grundsätzlich zu erwarten gehabt hätten, weil sie wieder mal am Montag nicht aus heimischen Gefilden zurückkehrten, Liebeskummer, familiäre Probleme, ich fand schon was raus - dann saßen sie ihre runtergehandelten zehn Tage Bau auf einer Arschbacke ab – und waren mir sehr dankbar, dafür nicht als vorbestraft zu gelten! Das ist mir mehrmals als Vertrauensmann unserer Doppelkompanie gelungen. Nur, ich lief immer wieder Gefahr, verpflichtet zu werden, der Oberst sprach ganz angetan von so einem „kleinen Leutnant“, den er sich in mir vorstellen könne, das hätte doch was – und als Obergefreiter hatte ich meine liebe Not, im Bereich der Wehrpflichtigen-Zeit zu bleiben. Nein danke – aber mir Lästermaul bescherte es heftige Recken, die alles für mich taten – einem universellen Schutz zu unterliegen, das langte mir schon, wenn mal wieder jemand nicht damit klarkam, von mir in der Bierzeitung vorgeführt zu werden. Nur so hielt ich es dort aus – keinen Tag länger!
Im Berufsleben habe ich vier Polizeipräsidenten „überlebt“ – der allererste machte keinen Hehl aus seiner Sympathie zu mir – „Ah, da kommt ja wieder mein kleiner Inspektor!“ – das sagte er, da war ich erst Anwärter, das sagte er auch noch, da war ich bereits Amtmann. Die anderen danach zeigten es nicht so offen, aber Respekt hatten sie alle, dafür habe ich gesorgt. Geht doch!
Ob im Sport oder was auch immer – der David ist der, zu dem ich halte, der repräsentiert mich im Lebenskampf. Wadenbeißer mag ich – ich kenne und teile ja ihre Seele. Eigentlich wollen sie nur „überleben“, aber das unfaire Miteinander nötigt sie. Das Leben, in dem es zu kämpfen gilt, prägt. Bitter, wenn man sich schon verteidigt, ohne angegriffen zu sein – Flurschaden gehört leider auch dazu.
Ich kann auch ein ganz lieber Mensch sein …tja, aber ich kann halt auch anders.
Oh ja – yes, I can!




Montag, 6. Juni 2016

Kunst ist Kunst ist Kunst

Kunst ist Kunst ist Kunst
Du kunst mich mal!“


Tja, es ist so: Zu diesem Thema könnte ich mir jetzt den Wolf schreiben – also heißt es nun, alles nur anreißen (die Gefahr mancher Wiederholung ist gegeben) – aber gewisse „Knaller“ nutzen sich einfach nie ab.
Vorweg: Definitionen zur Kunst gibt es zahlreiche – aber man grenzt unstrittig ab zwischen visuell gestaltender (bildender) Kunst wie Baukunst, Bildhauerei, Malerei, Zeichnung, Grafik und auch Kunsthandwerk zur darstellenden Kunst wie Theater, Tanz, Filmkunst. Dann die Literatur und noch die Musik.*
Diese Woche ist es wieder mal medienwirksam geschehen (und es passiert immerzu und überall, da bin ich mir ganz sicher): In einer für kunstbereites Publikum lange erwarteten Ausstellung legte ein Schelm eine Brille aufs Parkett, und zwar in eine Ecke eines der weihevoll zu durchwandelnden Räume: allein diese nachdenklichen Posen der aufgeschlossenen Enthusiasten zu sehen – verzückend, die Betrachter zu betrachten. Tiefsinnige Grübeleien, man befragte sogar diese „Kunstkenner“, die so versonnen Sinnenden – sowas ist mir immer ein Elixier, davon kann ich nie genug bekommen. Herrlich, diese „Bildungsbürger“ – oder sollte ich sie gar BURGER, der Neuzeit angepaßt, nennen, wie diese halbgaren platten Klopse, nur im Geiste gequirlte …äh, Fleischmasse? Ich könnte mich wie ein junger Hund bepinkeln. Wenn solche Fürze bei manchen schon so richtig dolle in der Birne blühen, doch-doch – das hat schon was - das ist eine „hohe“ Kunst: diese Leute so zu verarschen!
Es gibt Kunst, es muß sie einfach geben – aber die Grenze zur Scharlatanerie ist fließend – ähnlich wie bei Genie und Wahnsinn. Kunst ist Art – und ab“artig“ ist nicht nur ein Nazi-Wort. Die Kunst ist ein mieser Stiefvater, völlig unberechenbar und unzuverlässig.
Ein Klassiker der Demaskierung ist für mich „Hurz“ (Hape Kerkeling vereinnahmt ein kunstwilliges Publikum mit einem russisch-akzentuierten Gesang über Wolf und Lamm, gänzlich sinnfrei – also ein weites Feld); wie der ihn begleitende Pianist die Fassung bewahrt, Respekt! Hape schmunzelt sich in den angeklebten Bart unter der üppigen Perücke – das Kunstpublikum heischt nach Kunstgenuß, ist tief bewegt und erkennt diesen Filou nicht, nein, man ereifert sich in tiefgründiger überbordender Erkenntnis untereinander zu übertreffen.
Die Schmierereien von Schimpansen aus dem Zoo, in einer Galerie ausgestellt – das war auch so eine tolle Nummer. Was da die Kunstkritik alles drin erkannte und ausdeutete – fantastisch! Und mein Favorit ist von Kishon (der Kunst studiert und insoweit gerne diese Pseudo-Kritiker aufs Korn genommen hat), genial das Thema verarbeitet in „Zieh den Stecker raus, das Wasser kocht!“ – Ein Kunstkritiker betritt unbemerkt das Atelier eines Malers, der zur Zeit aber die Wände anmalt, gerade die Hände im Nebenraum wäscht und der Kritiker erblickt die Stehleiter, daran hängend der buntbeschmierte Kittel, ganz oben auf der Stufe ein Wasserkocher, der Inhalt siedet schon, das Gerät beginnt bereits leicht zu pfeifen; der von diesem Eindruck schier überwältigt in Bann geratene Kunstsachverständige fragt, wie diese „Aktionskunst“ heiße – dies wird nebenan überhört, der Maler ruft zu seiner Frau den Titelsatz – und das kommt ganz groß bei dem zutiefst ergriffenen Kritiker an …wenn dieser Boulevardklassiker mal in Ihrer Nähe gespielt wird – schauen Sie sich das an, aber gehen Sie vorher auf die Toilette (im Fernsehen häufig wiederholt mit dem großartigen Herbert Bötticher als Kritiker). Gewiß, so eine geistige Onanie, sogenannter „Kunstverstand“, kann mancherorts einen multiplen Orgasmus erzeugen – und wer begrüßt ihn nicht, doch um jeden Preis so manipulierend sich steigernd nachzuhelfen, also, ich weiß nicht.
Ja, zugestanden, ich bin einseitig und begrenzt belastbar – bei der Malerei käme ich durchaus mit Hopper aus. Die meisten der schlechthin Anerkannten können mich mal(en). Nein, einzelne Werke können mich durchaus beeindrucken, nicht unbedingt nur Gegenständliches – es ist nur schwer zu fassen. Ganz selten schlägt mich etwas in Bann, wie z.B. „Die Eltern“ – eine Skulptur von Barlach.
Fragen Sie mich aber nicht nach Miro, Christo, Yoko Ono (igitt), Ai Weiwei (Owei-owei) und Konsorten, es kann nur schiefgehen. Die Fettecke von Beuys – und sein Satz „Alles ist Kunst“ – aber als man sein Werk beschädigte, war dann doch eher das Ende der Fahnenstange „Kunst“ erreicht, also die Zerstörung der Kunst als Kunst anzuerkennen war es dann letztlich nicht - soviel zu „Alles“. Der Blödelbarde Mike Krüger singt: „Ist das Kunst oder kann das weg?“ Ein nachvollziehbarer Ansatz.
So lange es spaßig ist, gut, meinetwegen. Jedem das Seine. Aber wenn der Herr „Tonkünstler“ Stockhausen die Szenerie des 11. September original so einschätzt:
„Also was da geschehen ist, ist natürlich – jetzt müssen Sie alle Ihr Gehirn umstellen – das größte Kunstwerk, was es je gegeben hat“
dann ist die Grenze zur Krankheit - und beileibe nicht nur nach meiner Einschätzung - mittels perversem Empfinden deutlich überschritten. Da haben die schrägen Töne doch einen heftigen Schaden angerichtet im umgestellten Gehirn des Musik- und Menschenquälers.
Nicht jedem erschließt sich alles, nicht jeder kann alles verstehen – aber ich weiß, mit naßforsch abgebrühter Kaltschnäuzigkeit ist schon so mancher Rubel ins Rollen gebracht worden. Rotzfreche Abzocke – warum nicht, wenn es läuft…schwach nur, wenn man aus billiger Rechthaberei nicht einzugestehen vermag, einem Witzbold auf den Leim gegangen zu sein. Dieses „gelobt sei, was wir nicht verstehen“ – eine Kult(ur)sekte – gefährliches Terrain! Da bin ich lieber anerkannter Banause, als Gaunereien aufzusitzen. Im Zweifel nehme ich Abstand – und ich zweifele leicht. Gerade die gestaltende Kunst ist, und das ist die ganz tief gehende nüchterne Erkenntnis, ein finanzstarker Markt!
Haben Sie schon von dem superben Kunstfälscher Beltracchi gehört? Phänomenal – der hat clever sein Geld gemacht – und der kann auch was! Wenn Georg Kreisler den „Triangel“-Spieler in der Philharmonie ironisch bedauert und eine alte Dame wütend sich empört: „Ich lasse mir meine Philharmoniker nicht beleidigen!“ Doch, das läßt sich mit Spaß erleben.
Zur sogenannten „unbehausten Literatur“ könnte ich allein ein Buch schreiben.** Aber wo sich ein Publikum findet – da läßt sich was kühn erdreisten. Und ganz aktuell, das Ausloten von Satire, Schmähschrift, Spottdichtung und so weiter. Ja, ich streife das nur – Goethes Tasso: „Erlaubt ist, was gefällt? Erlaubt ist, was sich geziemt!“ Lange her.
Es gibt, es gab und es wird immer die mit Herzblut geschöpfte Kunst geben, das ist ein Segen – aber es ist halt auch der Nährboden für skrupellose Betrüger. Zu allem Guten gesellt sich unverzüglich das Böse hinzu, immer und überall im Leben. Jeder Mensch muß für sich ausloten, ob es ihm wirklich und wahrhaftig etwas gibt – oder ob man nicht vielleicht doch nur den Verstand ausschaltet zugunsten einer selbstgefälligen Gefühlsorgie und sich beflissen und vertrauensselig dem Nacheifern ausliefert. Mit Leichtgläubigkeit haben schon viele erfolgreich gehandelt und werden es auch immer weiter tun.

*(für mich grenzt hier auch Religion ganz nah dran – es ist nämlich eine Kunst, die Menschen nach allen Regeln zu verführen!) 
**„Nach Auschwitz ein Gedicht zu schreiben, ist barbarisch“ Adorno 1949

Donnerstag, 2. Juni 2016

Leute von heute

Leute (von) heute
Weil es mir gerade so deutlich wird, dieser Tage


„Leute, Leute“ sagte immer ein Kollege, wenn ihm was sonderbar auffiel und nahezu unfaßbar erschien – Alltag im Büro. Warum schreibe ich das jetzt ….weiß ich auch nicht. Noch nicht.
Mir fällt schon seit längerer Zeit auf, daß es im allgemeinen Umgang immer mehr heutzutage bei Geburtstag, Hochzeit, Beförderung, irgendwas in der Art generös „Gratulation“ heißt – hören Sie mal hin …kernig so dahin gebellt, nicht mehr „dazu darf ich Dir nun aber herzlich gratulieren“ oder sonst sowas in der Art, in Satzform gar. Nein, Gott bewahre.
Die letzte Zeit habe ich öfters „Beileid“ gehört, mitunter linkisch so dahin gewispert, wenn überhaupt! – tatsächlich, das geht heute auch, also das Gegenteil zum Gratulieren. Natürlich auch nicht herzlich – wer wollte soviel Zeit verschwenden – und überhaupt: „herzlich“ – ich bitte sie, kaum auszudenken, heutzutage. Und letztlich verstehe ich es sogar: Das hat irgendwie etwas Heuchlerisches, Unglaubwürdiges, nein, eine Ausschmückung, für die jede Grundlage fehlt. Aber ich fürchte, mit Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit und so hat das rein gar nichts zu tun, denn mal Hand aufs Herz: Wenn uns unter einem Brief „mit freundlichen Grüßen“ absolut nicht in den Kram paßt, zumal an eine Behörde, einen Anwalt – irgend so ein Scheiß – nein, dann gehen wir zum steifen „Hochachtungsvoll“ über – aber mal ganz aufrichtig – schon gerade da HOCHACHTUNG, also, ich habe da so meine Zweifel.
Die Beihilfenstelle, der ich bei „vereinfachter Vorlage“ die letzten Rechnungen von Ärzten und die Rezepte vorgelegt habe, antwortete auf meine Anmerkung, nun bei mir Änderung des Personenstandes von „verheiratet“ auf „verwitwet“ Kenntnis zu nehmen – Achung, wortwörtlich:
Allgemeine Hinweise zum Antrag (also der vereinfachte, lediglich einseitige):
Bei Änderungen (hier: verwitwet) verwenden Sie nie den „vereinfachten“ Vordruck, sondern stets den vierseitigen Beihilfeantrag und darin beantworten Sie die Fragen 1 bis 7 vollständig.
Zitatende – übrigens mit Punkt, nicht mit Ausrufezeichen: Immerhin!!!
Also eines ist wohl klar: Jetzt werde ich das jedesmal beachten, wenn ich wieder eine Frau verliere – sonnenklar.
Darunter folgt übrigens die Zugriffsquelle für Vordrucke im Internet – liegt ja auch auf der Hand und paßt zu dem Wortstil, den Vordruck senden sie nicht mit – das wäre wohl doch zuviel verlangt, nicht wahr?
Schöne neue Welt – ganz „toll“ – LEUTE, LEUTE ….

Samstag, 30. April 2016

Das Leben geht weiter ....

Das Leben geht weiter
individuell, immer, irgendwie


Meine Ehefrau Brigitte ist nun seit vier Wochen tot. Zur abschließenden Todesursache stehen für die Staatsanwaltschaft noch weitere spezielle Gutachten aus – nach Freigabe ihres Leichnams konnten wir sie am jedoch am 13. April beisetzen. Es war eine außergewöhnlich würdige Beerdigung, zu der das Bestattungsunternehmen Henn aus Neustadt und Seelsorger Bernhard Zöllner großartige Arbeit geleistet haben. Ich danke EUCH von Herzen liebes Ehepaar Henn, lieber Bernhard Zöllner.
Sabine kam kurzfristig – mit Chica, der kleinen Hündin. Wir hatten eine gute Woche, fanden Halt und Kraft. Sabine ist wieder zurück auf ihrer kleinen Insel, Chica in ihrer Sonne (was hattet Ihr für schöne Westerwald-Tage!) – es wurde wenig gefroren, es war schön und traurig zugleich. Nach vielen schlimmen dann doch ein paar gute Tage.
Bei der Bestattungsfeierlichkeit, im Vorfeld dazu und beim abschließenden Zusammensitzen, ist es zu familiären Annäherungen gekommen, die längst überfällig waren; Mißverständnisse konnten endlich ausgeräumt werden. Es war perfekt.
Brigitte ist nun an ihrem Ziel, ich wünsche, es ist so, wie sie es sich zeit ihres Lebens ersehnt hat.
Der Alltag hat mich wieder. Es steht sehr viel zu tun an – ich teile mich ein. Es wird noch viele formelle Probleme zu lösen geben (in unserer Lebenssituation übersteigen sie das Abwickeln eines normalen Trauerfalles), aber auch das wird irgendwann hinter mir liegen. Ich war ja vierzig Jahre aktiver Beamter, dann werde ich das schon gemeistert bekommen.
Ich brauche die Struktur im Leben. Ohne Pläne geht es bei mir nicht – aber ich halte ja nicht beinhart daran fest: Neue Lage, neuer Entschluß, wie es so schön heißt. So kann ich gut mit dem Leben umgehen. Im Ruhestand Herr der eigenen Zeit zu sein ist unbezahlbar. Was für eine Gnade (kein Geschenk, lange genug hatte ich ja darauf mein Leben eingestellt: Arbeit/Lohn/Zeit). Ich hoffe, meine Gesundheit läßt es zu, meine offenen und ausstehenden Projekte noch zu dem Abschluß zu führen, der mir vorschwebt.
Seit schon geraumer Zeit mache ich jede Nacht eine Schlafpause: ab 22 h bin ich nach wie vor nicht mehr ansprechbar, völlig erschöpft – stehe aber im Bereich 2 h auf und koche Kaffee, lese, mache Hausarbeit und notiere ohne Ende. Gegen 4 h schlafe ich dann wieder fest – bis in den Bereich von 6 h – und so um 7 h stehe ich derzeit auf und gehe meinen Tagesplan an. So läuft das momentan hervorragend, auch wenn es für manche befremdlich klingt.
Und da die eingangs beschriebene Situation für Außenstehende unmittelbar so nicht verständlich erscheint*, hier die Eckpfeiler für meine weitere Arbeit:
  • Noch in diesem Jahr Abschlußarbeiten zu dem Roman Ich schau nicht weg (3. Teil)
  • 2017 Überarbeitung der Teile 1 bis 3 von Unser schwarzgrauweißer Regenbogen (die Teile 4 und 5 sind in den Folgejahren zu schreiben)
  • Parallel dazu hoffe ich, wieder weiterhin Stücke für die hp ausgewählt veröffentlichen zu können, dann und wann Kolumnen und Satiren für den blog nebenher zu verfassen.
Wir werden sehen, wie es läuft – denn ein Plan ist ja nur ein Vorhaben, dem durchaus der Weg anderweitig gekreuzt werden kann. Und das weiß keiner, wann und wodurch und ob überhaupt. Spannung ist Teil des Lebens, wie gut, daß es nur so wenig Gewißheit gibt.
Leben heißt kämpfen stand auf dem Kalenderblatt an meinem Geburtstag, das mein Vater ins Fotoalbum geklebt hatte. Noch selten hat etwas so genau in meinem Leben gestimmt.


*Von einem Tag auf den anderen erkrankte Brigitte 1980 an einer endogenen Psychose, manifestiert durch einen völlig weltfremden Religionswahn (nachdem sie ihre geliebte Arbeit verlor und dann auch noch das Kind in der 13. Woche); 1993 war ich am Ende meiner Kraft und mußte sie dem Langzeitbereich der Psychiatrie überlassen; Sabine rettete mit Hilfe ihrer Tierwelt mein mir aussichtslos erscheinendes Leben; seit 2007 ist sie auf eine kleine Kanareninsel ausgewandert und darf ihren Lebenstraum leben – ich lebe als Autor hier im Westerwald in meinem alten Haus, bin dann und wann auf der Insel und hoffe, meinen lebenslänglichen „Defekten“ weiterhin gewachsen zu sein.

Dienstag, 15. März 2016

Aussprache als Ansichtssache und Gewohnheit

Aussprache als Ansichtssache und 
Gewohnheit
(was ich so mitunter zu hören bekomme)


Ich erinnere mich, daß mein Vater einen Schulfreund hatte, BARON mit Namen. Der fand das als späterer Polier persönlich vorzüglich und dehnte das O auch immer schön bei seiner Namensnennung, um irgendwie geadelt daherzukommen. Habe ich selber erlebt. Daher waren beizeiten mein Vater und das schlitzohrige Umfeld hingegangen und nannten ihn „Baaaronn“ – so ist das Leben.
Im Büro hatten wir einen KUNZ, aber so nannte er sich selber nicht, wohl um nicht Hinz & Kunz anheimzufallen, er selber nannte sich „Kuuuhns“ – mysteriös, denn Kuhn und Kuhns gibt es auch ansonsten. Logisch, er wurde von allen falsch geschrieben, „ach so – Kunz meinen Sie!“
Unser Klassenlehrer sagte immer „Superrrlativ“ – also nahmen wir uns heraus, ihn dann und wann zu foppen und sprachen von „Superlaaativ“ oder „Superlatiiiiv“. Der Simpel verbesserte uns dann immer, und wir beömmelten uns. Die Schweizer betonen nahezu alles falsch ( finden wir). „Magsimaaal, oddrrr?“
Anders mit den Mundarten. Hier im Rheinland heißt es „Betttong“ statt Beton – sehen Sie, Sie wissen das! Schön französisch artikulieren, das graue, nichtbrennende Zeugs.
Ob es in Deutschland schon immer Maik gab – nicht erst als Eindeutschung von MIKE, der ja hierzulande „Mieke“ heißen müßte?
Ich weiß nur, daß es bei STEFFEN in den englischen Versionen Probleme macht, denn „Stiiiewen“ wird ja eigentlich STEVEN geschrieben, oft ist nun auch STEPHEN gemeint, was ich dem deutschen Steffen wieder gleichsprechen möchte. Seltsam.
Kurios ist aber, daß das fremdländisch Klingende oft bevorzugt wird. So erinnere ich mich an ein Interview mit dem südafrikanisch/englischen Popmusiker MANFRED MANN, den alle „Määnfred MÄNN“ zu nennen pflegen. Er persönlich bevorzuge, weil es ja ein deutscher Name sei, auch die deutsche Aussprache – es klinge für ihn besser! Hört hört. Zumal sein eigentlicher Name Lubowitz ist.
Wie sieht es mit dem Song C.C.RIDER aus, im Englischen gar oft als „See see Rider“ wiedergegeben? Ach, ich wollte ja akustisch bleiben (englisch C ist Ssii) – aber Z ist „Set“ – nur nennt sich die bärtige Gruppe ZZ TOP nicht „SetSet Top“ sondern „SsiiSsii Top“. Verwirrend.
Kehren wir lieber schnell in unser Land zurück, das verwirrt genug, schon gerade heute. Da sagte vor einiger Zeit einer, und ich traute meinen Ohren nicht, das sei ja für ihn alles irgendwie „kränk“ – und er meinte nicht den Actionhelden CRANK Jason Statham, mitnichten, er meinte schlicht und ergreifend krank, also ungesund. Dolles Ding. Und irgendwie krank allemal.
Ich schließe mit meinem Vater, der zeitlebens „Gürke“ sagte, und er meinte das grüne vegane Ding. Schlesier – auch wenn er sonst überhaupt nicht seinen Heimat-Dialekt sprach. Meine Mutter und ich schafften es nicht, ihm das auszutreiben. Wir hofften inständig, niemand Außenstehendes bekäme es in unserem Beisein zu Gehör.