Bemerktes,
beiläufig notiert
(ach,
immerzu diese Zettel)
Schwein
gehabt
Solche
Freßtempel habe ich früher öfters gesehen, auch heute gibt es sie
noch: Die Speisenkarte vor dem Haus wird mit einem Pappaufsteller
oder Blech garniert – ein Schwein schwingt lustvoll einen
Kochlöffel. Ein Schwein! Manchmal auch ein dicker Koch mit Mütze
und Schnurrbart (dieser macht mit Daumen und Zeigefinger das
französische „Bon“-Zeichen, in der Neuzeit hierzulande für
„Arschloch“ gebräuchlich)– aber hier und heute: das Schwein,
total fröhlich, schier verzückt.
Was
sagt mir das: Ist der Koch eine Sau? Oder ist es der Gipfel des
Zynismus: das Schwein feiert sich selber als wohlfeil Gebratenes? Daß
hier die nimmermüden „Politisch Korrekten“ noch nicht
eingeschritten sind – selbst mir als bekennendem Fleischesser ist
das zu viel. Makaber!
Dergleichen
bei einem vegetarischen, ach, gleich „veganen“ Speiselokal –
das hätte Pfiff! (Aber deren Humor ist nach meiner Erfahrung ohne
Knochen.) Ein jubilierender Spargel oder ein Porree vielleicht…?
Irgendwas Todgeweihtes jedenfalls für den Tisch dieser speziellen
Menschen (aber nein, da bleibt ja immer noch der Arschloch-Koch –
soll er doch leben).
Momente
kommen wieder
Erinnerungen,
zumeist banal, sterben nicht ab, bringen sich stets aufs Neue in die
Gedanken ein. Sekunden, Augenblicke, Momente kehren wieder.
Zuvörderst Mißgeschicke; verständlich, daß sie einen verfolgen.
Lebenslang zu begleiten scheinen.
Aber
auch diese klitzekleinen Begebenheiten; niemand sonst wird sie, falls
zugegen gewesen, im Kopf behalten haben (dafür anderes). Schon
seltsam. Reaktionen, Sätze, erteilt oder empfangen.
Blitz-Begebenheiten, einfach so – für immer dennoch abgespeichert
im Gehirn. Sie geistern herum und treten dann und wann zutage,
ungefragt.
Auch
schon mal Schönes – eher aber das Peinliche. Eigenscham,
Fremdscham, unergründlich – irgendwie ohne Wert – aber immer da.
(Ach,
ich laß „die Couch“ einfach weiter rufen.)
Andere
Sprachen
Jemand
sagt, im Chinesischen ergibt der Klang in der Aussprache eines Wortes
schon eine andere Bedeutung. Haben wir doch auch: Weg und weg, Sucht
und sucht.
Und
hier rede ich nur vom Hochdeutschen – keinesfalls meine ich das
gnadenlose Andersbetonen von Silben durch die für mich kauzig
klingenden Schweizer, was ich mit Humor zu ertragen weiß.
Ich bin überzeugt eine andere Bedeutung gibt es in jeder Sprache, so ja auch hier auf den Kanaren.
AntwortenLöschenSchicke mal ganz herzliche Grüsse rüber
N☼va