Dienstag, 6. Dezember 2016

Bemerktes, beiläufig notiert

Bemerktes, beiläufig notiert
(ach, immerzu diese Zettel)


Schwein gehabt
Solche Freßtempel habe ich früher öfters gesehen, auch heute gibt es sie noch: Die Speisenkarte vor dem Haus wird mit einem Pappaufsteller oder Blech garniert – ein Schwein schwingt lustvoll einen Kochlöffel. Ein Schwein! Manchmal auch ein dicker Koch mit Mütze und Schnurrbart (dieser macht mit Daumen und Zeigefinger das französische „Bon“-Zeichen, in der Neuzeit hierzulande für „Arschloch“ gebräuchlich)– aber hier und heute: das Schwein, total fröhlich, schier verzückt.
Was sagt mir das: Ist der Koch eine Sau? Oder ist es der Gipfel des Zynismus: das Schwein feiert sich selber als wohlfeil Gebratenes? Daß hier die nimmermüden „Politisch Korrekten“ noch nicht eingeschritten sind – selbst mir als bekennendem Fleischesser ist das zu viel. Makaber!
Dergleichen bei einem vegetarischen, ach, gleich „veganen“ Speiselokal – das hätte Pfiff! (Aber deren Humor ist nach meiner Erfahrung ohne Knochen.) Ein jubilierender Spargel oder ein Porree vielleicht…? Irgendwas Todgeweihtes jedenfalls für den Tisch dieser speziellen Menschen (aber nein, da bleibt ja immer noch der Arschloch-Koch – soll er doch leben).


Momente kommen wieder
Erinnerungen, zumeist banal, sterben nicht ab, bringen sich stets aufs Neue in die Gedanken ein. Sekunden, Augenblicke, Momente kehren wieder. Zuvörderst Mißgeschicke; verständlich, daß sie einen verfolgen. Lebenslang zu begleiten scheinen.
Aber auch diese klitzekleinen Begebenheiten; niemand sonst wird sie, falls zugegen gewesen, im Kopf behalten haben (dafür anderes). Schon seltsam. Reaktionen, Sätze, erteilt oder empfangen. Blitz-Begebenheiten, einfach so – für immer dennoch abgespeichert im Gehirn. Sie geistern herum und treten dann und wann zutage, ungefragt.
Auch schon mal Schönes – eher aber das Peinliche. Eigenscham, Fremdscham, unergründlich – irgendwie ohne Wert – aber immer da.
(Ach, ich laß „die Couch“ einfach weiter rufen.)


Andere Sprachen
Jemand sagt, im Chinesischen ergibt der Klang in der Aussprache eines Wortes schon eine andere Bedeutung. Haben wir doch auch: Weg und weg, Sucht und sucht.
Und hier rede ich nur vom Hochdeutschen – keinesfalls meine ich das gnadenlose Andersbetonen von Silben durch die für mich kauzig klingenden Schweizer, was ich mit Humor zu ertragen weiß.

1 Kommentar:

  1. Ich bin überzeugt eine andere Bedeutung gibt es in jeder Sprache, so ja auch hier auf den Kanaren.

    Schicke mal ganz herzliche Grüsse rüber

    N☼va

    AntwortenLöschen

Danke! ;)