Sonntag, 9. Februar 2014

grüßen

Meet & Greet
(wat sachste?)

Servus, Grützi, Ahoi, Glück auf – ja auch Grüß Gott: Spezielle Grüße. Üblich sind die Begrüßungen mit Guten Tag / Guten / Tach – oder die morgendlichen Abwandlungen von Guten Morgen, Morje, Morsche, Moggäään, Moin. Und seit Jahren überall und zu aller Zeit: HALLO (das war zu meiner Jugendzeit verpönt, das sagte man einfach nicht – und dabei ging es damals nur um das Telefon – Hören Sie, lautete die Nachfrage). Nun, alles ist im Wandel.
   Niemals könnte ich mich an die dubiose Aufforderung von Grüß Dich! gewöhnen, eine unsinnige Anordnung. Warum sollte ich? (Ja klar, ich grüße Dich, soll es heißen – aber das merke ich doch). In der Provinz nun seit ein paar Jahren zu meiner Belustigung verzögert angekommen: High – zum Belächeln. Wie wird das in einigen Jahren sein, What’s up oder vielleicht doch erst einmal zaghaft Was geht ab – zu schön. Ich stelle mir einen rüstigen Rentner vor, der so seine seit Jahrzehnten angeschmachtete dralle Lady mit dem Krückstock jubelnd über die Straße hinweg anmacht …putzig.
   Unausweichlich – das Büro-Gegrüße zur Mittagszeit …Mahlzeit (auf alle Entfernungen, mitten in den Gesprächen, nur ja nicht das Erwidern des Grußes von passierenden Kollegen versäumen, Ausnahme nur das WC). Ergänzend dazu die verbissenen Verweigerer – niemals käme es dieser aufmüpfigen Minderheit über ihre Lippen – aber Guten Appetit – ohne jedes Essen, auch nur in Aussicht gestellt, das ist doch viel befremdlicher, finde ich. Jedenfalls ist es keine Alternative. Egal, jeder nach seiner Art, für mich wurde es vierzig Jahre zum geübten Gruß, hat keinem geschadet, warum also die verklemmte Rebellion dagegen? Maaahlzeit – sozusagen alternativlos. Goode Middach ..macht keiner mit, war nur ein Versuch.
   Wenn ich nun nach langem Aufenthalt von der Insel heimkehre, dann wird mir hin und wieder ein HOLA entfleuchen – sollte auch nicht zum Problem werden.
   Im städtischen Gedränge jeden grüßen – geht natürlich nicht. Aber auf dem Lande, oder nur vereinzelten Mitmenschen abgelegen begegnen – und dann stumm und grußlos kühl passieren, das ist nun wirklich nicht das Wahre. Das ist eine Entwicklung, die ich nicht begrüße – und leider bei vielen modern aufgeschlossenen Jungmenschen schon normal – „Grüßen? Das brauchen unsere Kinder nicht.“ Traurig.

   Und dann denke ich postwendend an meine Oma. Wir begegneten ihrem Vermieter – und so sicher wie nur was kam aus ihrem seitlich mir zugewandten schiefen Mund, deutlich für alle Anwesenden vernehmbar: „Haste auch guten Tag gesagt?“ Und dies noch zu mir als Jüngling ….so war das damals.

3 Kommentare:

  1. Moin oder auch Moin Moin wird im Norden aber auch den ganzen Tag über gesagt :-))) War einfach usus und mit einem Guten Tag wurde man teilweise schon als Ausländer angeschaut *gg*

    Schon in D. auch immer einen Gruß von mir gegeben wenn ich angeschaut wurde, oh weia, wie oft kamen komische Blicke zurück. Bloß nix sagen...was will die von mir...die kenne ich doch gar nicht^^

    Somit genieße ich es hier wieder überall grüßen zu können, und auch gegrüßt zu werden. Egal ob man sich kennt oder nicht.

    Wünsche dir einen schönen Wochenstart mit vielen Begrüßungen und schreibe dann einfach mal

    Saludos

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  2. Als ehemaliger Urlaubs-Ostfriese weiß ich, daß es MOIN bei Jedermann heißt, MOIN MOIN aber nur bei ganz gut Vertrauten - in diesem Sinne - ein doppeltes Holà, liebe Nova!

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  3. Hallo Wolfgang,
    bin nun endlich auf Deiner Blog-Seite gelandet. Finde ich super, dass Du genauso Radsport-interessiert bist. Rund um den Finanzplatz Frankfurt hatte ich in den Unterlagen von Rund um Köln gesehen. Finde ich irre, dass Du bereits 39x Rund um den Finanzplatz Frankfurt (bzw. rund um den Henninger Turm) gefahren bist.

    Gruß Dieter

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Danke! ;)