Ach, wir Männer
(neue, alte Posen)
Bei
Buch-Reklamen, und um die soll es hier nun ausschließlich gehen, lebe ich schon
lange mit den unsäglichen Porträtfotos mit kalter Pfeife und/oder grübelnder
Kopfstütz-Haltung; windzerzaustes Haar kommt auch nicht aus der Mode. Der
unfreiwilligen Albernheit sind hier keine Grenzen gesetzt. So ungeheuer
beeindruckend (soll das sein). Kopfmenschen – oh ja!
Die letzten Jahre wurde ich genervt von
Sachbuch-Autoren, immerzu mit im Genick gefalteten Händen und ausgestellten
Ellenbogen. Eine Schein-Gelassenheit demonstrierend, schrecklich. Und sooo
unantastbar, in der Abwehrhaltung. Selbstzufrieden, in das ICH verliebt.
Mustergültige Selbstgefälligkeit. Dem Leser soll signalisiert werden: „Lies
mein Buch, dann wirst Du so toll wie ich.“ Ein Scheiß werde ich!
Es ist eine neue Ära gekommen, abgeguckt bei
den allgemeinem Reklamen für jeden Mist: In einem neuen Buchprospekt posieren
sieben (SIEBEN!) Autoren auf nur wenigen Seiten mit selbstgerecht verschränkten
Armen (in TV-Reklamen kommt noch das obligate Nicken dazu; wichtig: aufrechte
Kopfhaltung, Kinn recht hoch!). Das ist in den künstlich gestellten Posen für
mich obligat enthalten. Es soll signalisieren: „Na, wie war ich? Sag nichts,
ich weiß es doch selbst!“ Quasi eine rhetorische Geste. Könnte mich irgendwas
mehr zum Kotzen reizen?
Ohne sich dem Anschein zu ergeben,
metrosexuell zu sein, genügen Dreitagebart und Ohrsticker und was für ein
Gesums noch die Eitelkeit verrät, schon lange nicht mehr. Mann-O-Mann. Ein
Trauerspiel.
So erobern wir verlorenen Boden wohl nicht
zurück. Mannsbilder auf verlorenem Posten. Bei Frauen ist schon allein das
Patschehändchen (am angewinkelten Arm baumelt haltlos das schlaffe Pfötchen)
unerreichbar. Diese gezickte Armstellung (hat einer das Handtäschchen gemopst
und die Trine bemerkt es nicht?) habe ich schon in jeder Altersklasse gesehen,
in bestimmten Lebenssituationen gar beidseitig.
Ach komm, geh weg – da reichen wir doch nie dran
– zu spät, alles verloren und unwiederbringlich, wir haben verspielt. Der Traum
vom Achtung gebietendem Manne ist ausgeträumt. Wacht auf, Ihr „Schniedelisten“!
Der affige Griff zwischen die Beine, ein vergebliches Unterfangen.
Stimmt....und ehrlich habe ich mir bis dato keine wirklichen Gedanken darüber gemacht (Genick-Hände-Ellebogen). Finde ich persönlich aber nicht so schlimm, ist für mich eine doch entspannte Haltung wenn man nachdenkt....Allerdings finde ich verschränkte Arme vor der Brust absolut schlimm, vielleicht auch weil mir noch eingetrichtert wurde dass man sich so nie hinstellen sollte. Es ist eine Abwehrhaltung und dann noch den Kopf so hoch zeugt für mich als absolute Arroganz....
AntwortenLöschenOK, ich kann es auch...aber nur wenn ich auf solche Leute treffe. Weia, da kann ich auch herablassend sein, denn ich hasse solche Menschen. Frage mich oft auf was die sich was einbilden :-(((( Da sind mit die einfachen, auf dem Boden gebliebenen Menschen lieber....wahrscheinlich auch ein Grund warum du mich hier in keiner einzigen der "deutschen" Gruppen bzw. Clans finden wirst *gg*
Wünsche dir noch einen schönen vierten Advent und sende ganz herzliche Grüssle über den Atlantik
N☼va