Montag, 20. Februar 2017

TV-Werbung

TV-Werbung



Es ist selbst für mich nicht zu schaffen, in jeder Werbepause* an den Kühlschrank oder pinkeln zu gehen.
Es gibt Sender, da dienen die eigentlichen Filmschnipsel nur der Verbindung der Werbeblöcke. Und ganz schlimm bei den Sportsendern (jedes Luftholen in den Aktionen wird angehalten, unterbrochen, untertitelt, mit Einblendungen versehen und so weiter). Das Reklame-Unwesen greift sogar bei den öffentlich-rechtlichen Sendern um sich – schaurige Aussichten.
Es nervt mich, daher hier die schrecklichsten Kategorien:

Schwerhörigkeit, ja sogar Begriffsstutzigkeit des Konsumenten (der Kunde als Narr, dem man alles einhämmern muß):

„Kotzbacher Müsli – Müsli – von Kotzbacher!“

„Das neue „Bimbam!“ Das neue Bimbam???“ „Ja-a: das neue Bimbam!“

Und die Geheimniskrämerei: „Pssst – nicht weitersagen!“ (Also die heilige Info nur von den zumeist unbeholfenen agierenden Reklamedarstellern an mich, zum einzig und alleinigen TV-Zuschauer – geflüstert - diese besonders vertrauliche Nachricht – und NUR für MICH!) – Was für Arschlöcher, die diesen Heckmeck fabrizieren!

Die vermessene Einzigartigkeit – „Nichts ist so wie dies: Und nur dies!“ Und genau das behaupten die Konkurrenten (mitunter gar gleicher Inhalt unter anderem Etikett) auch.

Immerzu die überheblich verschränkten Arme, diese Universalgeste für „Jawoll – isso!“ Von beseelter Erkenntnis gesegnet: Ich habe es kapiert, ICH-König-Kunde der Erleuchtete, ich bin der voll und ganz befriedigte Konsument (dazu Kopfnicken, es fehlt nur das trotzige Aufstampfen mit dem Fuß).

Die Wichtigtuer sind immer in Bewegung – kein Stillstand, ständig wird aus der Bewegung raus der Senf abgesondert (meine Güte, was bin ich doch für ein Heilsbotschafter!) – da spricht der Fachmann, unentwegt Handeln im Sinne des Kunden. Gerne auch im weißen Kittel.

Neben diesen offiziellen Werbungen (und den rechtlich nur halbherzig verfolgten Schleichwerbungen) gibt es aber noch diese von den Sendern unterstützte Gelegenheitswerbung: Eigenreklamen. Kein Talkshow-Teilnehmer ist auch nur vorstellbar, der oder die nicht gerade ein neues Buch, eine CD oder einen Film bewirbt.
Und dann diese zu allem befragten unvermeidlichen Sachverständigen („Experten“), die im Einspieler vor Abgabe ihrer Fach-Meinung (oft dem Wissen eines „Milchmädchens“ entsprechend) so versunken in ihrem eigenen Buch blättern – immer die Titelseite und den eigenen Namen im Bild.

Jedes Jahr denke ich, schlimmer kann es nicht mehr werden…und dann wird es noch viel schlimmer.

Die mir einzig verbliebene Waffe gegen diese Impertinenz: niemals die Produkte kaufen, deren Werbung mich nervt – ich weiß genau, welches Müsli ich ums Verrecken niemals kaufen würde, und wo ich um keinen noch so günstigen Preis der Welt meine Brille holen würde! (Als anerkannter Giftzwerg brauche ich nun nicht mal die Arme zu verschränken).

*dies ist keine Pause in der Werbung, sondern die Werbung soll die Pause sein (auch wenn ich mitunter so meine Zweifel habe)

2 Kommentare:

  1. Ich finde auch es wird immer schlimmer und mir gehen besonders auch die Werbungen für Modeportale oder Reiseportale "tierisch auf den Keks" *roarrrr* Es ist ganz selten das ich mir eine Werbung wirklich anschaue und sie gut finde. Somit liegt die "Macht" immer in meiner Nähe und es wird umgeschaltet.

    Viele Grüsse

    N☼va

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  2. Danke, liebe Nova - ja, gewisse Perlen gibt es durchaus, die mir Spaß machen, wo wirklich kreative Köpfe was ausgesonnen haben - aber das ist leider die Ausnahme.
    Ich wünsche Dir einen schönen Tag (hier mild aber nieselig) - doch schon bald bin ich wieder bei "Euch Mädels".

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Danke! ;)