Das
Höschen
(eine
ganz alte Anekdote)
Jeder
hat ja so seine unvergeßlichen Anekdoten aus dem wirklich wahren
Leben. Diese hier erzähle ich besonders gerne, weil ich finde, ich
komme prima darin weg!
Das
muß so Mitte der achtziger Jahre (also 1980er, meine Güte – was
glauben Sie denn, wie alt ich bin???) gewesen sein. Vorausschicken
muß ich, daß ich nicht gut wegwerfen kann, alles ist, wenn noch
nicht total hinüber, immer noch für etwas gut – also, finde ich.
Meine
Frau hatte Wäsche aussortiert, da wurde ich dann immer noch fündig.
Gerade rund ums Auto kann man nicht genug Lappen haben, meine
Meinung. Jedenfalls war auch ein Frottee-Höschen dabei, Bündchen
nicht mehr einwandfrei, auch an einem Bein leicht der Saum
aufgeribbelt. Gut und schön, für die Fenster noch brauchbar. Meine
Frau war nach guter alter Art noch von der Einstellung beseelt, man
könnte ja auf einmal ins Krankenhaus kommen…
Szenenwechsel.
Nach längerer Zeit war die Autoinspektion fällig – die Zulassung
ins Handschuhfach, wie immer. Jetzt genießt man ja bei den Herren
Schraubern als Verwaltungsbeamter nicht gerade ein respektvolles
Ansehen. Aber siehe da, ich komme den Wagen abholen, nach dem Büro
gehe ich in den Werkstatthof, freundliche laute Grüße, herzliches
Lächeln – was war nur los???
Ich
stieg in meinen Wagen – und da wurde ich es gewahr: auf dem
Beifahrersitz war das Höschen meiner Frau liebevoll drapiert …es
muß wohl aus dem Handschuhfach gefallen sein, als man die Zulassung
herausnahm. Zwei Monteure standen feixend und grinsend am Tor – der
eine winkte sogar (der nahm irgendwie schon damals die
Carglass-Reklame vorweg). Sei es drum, ich fuhr seitdem gerne zur
Autowerkstatt, genoß ich doch auf einmal eine besondere Anerkennung.
Meine
Frau hat auch bis zu ihrem Tode nichts davon erfahren. Es war
irgendwie doch ein „Männer-Ding“. Nun ja, wenn ich ihr heute
diese Geschichte am Grab vorlesen würde, ich glaube, sie würde sich
sprichwörtlich darin umdrehen.
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