Duden-Redaktion
– DANKE!
(es
ist jetzt einfach mal an der Zeit)
Mir
ist zum Heulen, ich bin völlig angefaßt, zu Tränen gerührt: ich
habe nachgelesen, daß es uns die Duden-Redaktion „erlaubt“,
Anreden auch in Briefen, kleinzuschreiben. Es ist ein Traum in
Erfüllung gegangen. Ich meine die grundsätzliche Gnade des
Entgegenkommens, nicht jetzt diesen wieder mal speziellen
hirnrissigen Blödsinn.
Wie
kam es? In meinen monatlichen Zeitschriften zur Rockmusik (ja, wat
mut….) ist mir aufgefallen, daß man dort Anreden nunmehr
kleinschreibt. Und für mich, alte Schule, schaut das befremdlich aus
– ist mir in den Heften im Grunde genommen aber wurscht, weil mir
der Inhalt zu meinen alten Helden um ein Vielfaches wichtiger ist. In
Büchern nervt es mich hingegen schon eher. „Was haben sie
dagegen?“ – ja also – wer denn jetzt? Und der Hammer, wenn es
mal so und mal so ist, also nicht konsequent durchgezogen: eine
albtraumhafte Verwirrung (und das nicht nur bei einem einzelnen,
schlecht redigierten Buch).
Ich
forsche nach und siehe da, meine Augen haben mich nicht getäuscht,
schon seit einiger Zeit habe ich es auch in neueren Büchern gesehen:
nicht nur in Briefen, auch in wörtlicher Rede: du, ihr, sie, euch –
alles durch die Bank nunmehr Kleinzeug.
Perplex
bin ich da. Das Aus für die Höflichkeit? Wie ist das nur gekommen?
Sagenhaft, die Macht dieser…(die Verfluchungen spare ich hier mal
aus) – ich mag die dort einfach nicht. Was bilden DIE sich
eigentlich ein! Gottgleich, weil auch Ihm die Ehre gebühret.
Allmächtige Heilige Dudenredation, Gemeinschaft der Beschränkten.
„Ich
mag Sie / sie / dich / Euch nicht!“ Beschimpfungen per SIE sind wie
das Abspreizen des kleinen Fingers beim Pinkeln. Also – diese
selbsternannte Regierung der Schriftsprache, diese DÜDEL sind nahezu
unerträglich.
Mag
der eine
oder die Andere
(Hosianna - beides darf ich, juch-huh!) sagen (gut, hier nun
schreiben), „der Altersstarrsinn hat ihn nun wohl voll erwischt“,
also „meine Wenigkeit“ (ähem, und ja: ich habe gezögert, Ihn zu
schreiben um ein Zeichen zu setzen); geschenkt: ich habe es schon
öfters ausgeführt – deren Hickhack ist so peinlich wie lächerlich
wie ärgerlich. Bungt, wie es im Ösiland heißt. Und überhaupt,
wenn ich mal in den englischen Sprachraum schaue: zu keiner Zeit käme
dort jemand auch nur auf den Gedanken, „I“ (also: ich)
kleinzuschreiben. Große Umwälzungen: nur hierzulande, aber
natürlich!
Wie
schon öfters ausgeführt – ich bleibe bei meiner teilveränderten,
eigenen Schriftsprache. Das gönne ich mir redlich. Denn dieser
selbstherrliche Duden „WOLLT IHR DEN TOTALEN SCHEISS???“ – ohne
mich. Warum? WEIL ICH ES JETZT KANN!
Hallo
Duden: ich bin es, hier unten – DU kannst mich mal – und IHR beim
Duden – allemal! Leckt mich, Ihr…. Düdel.
Ich
lockere abschließend mit Heinz Erhardt auf, der da sagte:
„Das
weiß ich nicht – ich bin doch nicht Herr Duden – obwohl meine
Frau immer sagt, was weißt duden.“
;-)
Ja, habe auch ich mitbekommen und einiges kommt mir wirklich befremdlich vor. Ich mag sogar zugeben dass ich heute manchmal "nachgucke" weil ich mir unsicher bin, einfach weil es so viele Änderungen gibt. Ganz schlimm finde ich auch wenn nach dem der, die, das gleich klein weitergeschrieben wird. Hatten wir es nicht mal anders gelernt...
AntwortenLöschenIm Grunde gehört der Duden abgeschafft und einfach alles klein schreiben. Wird im Internet beim Chatten oder wie bei anderen Konversationen eh immer gemacht, wobei auch da nicht von mir.
Hast einen schönen Abschluss gebracht. Bei Erhardt muss ich immer an den grossen weissen Vogel denken ;-))
Wünsche dir noch ein superschönes Wochenende, weiterhin viel geistige Inspiration und gutes Gelingen.
Liebe Grüsse
N☼va