Sonntag, 8. September 2013

gleich


gleich

In der Schule davon gehört, in der Verwaltungsschule im Staatsrecht vertieft: Artikel 3 Absatz 1 des Grundgesetzes: Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich. Ist das nicht herrlich, diese unverbrüchliche Einfältigkeit, die uns von den Gesetzgebern verordnet wurde? Ich hatte von Anfang an meine Zweifel daran; das ganze bisherige Leben lang ist mir das Gegenteil zu dieser zugestanden gut gemeinten und wohlmeinenden (oder gut berechneten) Festlegung widerfahren, ich kann mir nicht vorstellen, daß sich daran etwas wundersam ändern sollte. Die Ungleichheit begegnet mir immerzu und allerorten.

   Wir alle wissen, daß Recht nichts mit Gerechtigkeit zu tun hat. Hier und heute geht es mir um das gleich sein, die vermeintliche Gleichheit. Mein erster Gedanke ist immer Orwells Animal Farm: Alle Tiere sind gleich, nur manche sind gleicher. Wer hat das noch nicht erlebt. Und wenn es für immer eingefräste Schulzeit-Erinnerungen sind.

   Ich bleibe hier mal bei dem GLEICH (nicht temporär, versteht sich). Wir sind nicht gleich – keine zwei Menschen sind gleich; sie gleichen sich, aber gleich ist sich nicht einmal der Einzelne: jeder Mensch hat zwei sich unterscheidende Hälften, ist asymmetrisch. Gar nichts ist mit „gleich“ – von gleichem Wert, diese Utopie hätte völlig genügt.

   Der Gleichheitsgrundsatz ist ein Hohn, die allergrößte Ungerechtigkeit. Aber meine speziellen Freunde, das Juristenpack, bemüht sich gebührenstark – es muß gleich gemacht werden, um jeden Preis, penetrante Gleichmacherei bis zum Anschlag, dafür kämpfen sie, die ach so Edlen - Gericht, Richter, Gutachter, Sachverständige – und letztlich vergleichen sie sich. Sie sollten sich nicht mit anständigen Menschen vergleichen.

   Gerechtigkeit ist immer ein Blickwinkel, eine Anschauung. Und jeder blickt aus seiner Warte, denn gleich ist keiner.

Für mich gilt immer noch der an manchen Stellen ausgediente Spruch: Wenn zwei das gleiche tun ist es nicht dasselbe. Dort hoppelt er richtig, der Hase, zickzack, immer weiter so.

2 Kommentare:

  1. Kann ich dir nur zustimmen, schon alleine wenn ich den Satz höre: Alle Menschen sind gleich, und dies bezogen auf die verschiedenen "Menschenrassen"

    ...und den Glauben an Gesetz und Gerechtigkeit habe ich, zumindest was D. angeht, eh verloren. Genug Vitamin B. und schon kann gedreht und betrogen werden ohne Ende. Was ist das Ende: man steht in der Beweispflicht, und wenn man das nicht kann weil mal über den Tisch gezogen wurde, steht man am Ende mit leeren Händen da.

    Da wird Sittenwidrigkeit noch vom Richter mit einem grünen Haken abgesegnet :-((((


    Wie schauts denn aus bei dir? Biste gut angekommen und haste schon Kaffeewasser anbrennen lassen??? *fg*

    Liebe Grüssle und heftige Winker auf die Nachbarinsel

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  2. Na, also...wirklich; hier wurde gerade Cappu gereicht in alter Tradition, unangebrannt!Und nachher geht es auf Bücherschau in Argual - denoch herzlichen Dank für den lieben Gruß, W. und Cappu-süffelnde Bine (und der Greenboy schwätzt und der Benno bellt, alles im Lot - wir hoffen, bei Dir auch!) - Schönen Sonntag von uns für DICH!

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Danke! ;)