Flohmarkt
Oder
Trödelmarkt, oder gar „Antikmarkt“ – der Begriff kann schnell gewagt sein, wenn
man so näher hinschaut, was sich Leute trauen, zum Verkauf anzubieten. Aber
unterhaltsam ist es allemal. Schon gerade wenn das Wetterchen mitspielt, ist so
ein Bummel angesagt. Ich kenne die Märkte meiner Region – bei manchen war ich
zweimal: ein erstes und ein letztes. Aber dann die, dich mich jedes Jahr oder
regelmäßiger anziehen: Die es mir wert sind!
Stände von und mit Familien sind mir am
liebsten, aber die „fliegenden“ gewerblichen Händler –was haben diese Murks-Anbieter
dort eigentlich verloren?- egal, ich eile vorbei – von Buchkarton bis zu Buchregal,
alles andere überschaue ich grob. Mit dabei habe ich meine ewige Suchkladde,
eine aktuelle Strichliste, grob sortiert, wonach ich noch schaue und vor allem,
was mich interessiert und ich noch nicht habe. Was schon gelesen, weiß ich, was
aber vorrätig daheim auf Halde liegt, ist mir nicht so präsent – ich habe schon
fünf Kartons mit Doppelkäufen – aber bei 50 Cent bis zu 1,50 bei neuwertigen
Taschenbüchern und Gebundenes von 1 bis 3 Euro – kein Verlust, nur eine Art
Übergang.
Die Familiengemeinschaften sind es, die oft
die Bücher von Onkel Egon oder Oma Erika verscherbeln. Kess ist es, wenn ich
gefragt werde, was ich denn suche – und das, wenn eine schier unüberschaubare
Flut von vier bis sieben Bücher feilgeboten wird – drollig. Aber
Verkaufsgespräche mit Kindern, von Eltern akribisch und stolz überwacht, die
machen Laune. Dann zücke ich mein Ringbuch und zeige auf Listen, wo es unter hunderten
gestrichener Positionen ungezählte offene gibt. Nein, selber suchen ist doch
der Pfiff bei der Sache, vor allem das Auffinden. Aber wenn es gänzlich unnötig
erschwert wird, dann ist es ein Abwägen:
Soll ich wirklich in der lieblos verstopften Kiste gebückt kramen, mir den Hals
verrenken an falsch eingeräumten Buchrücken? Der Knaller letzte Woche auf
meinem allerliebsten Markt in Erpel, Osannamarkt: Geschätzte 20 gebundene
Bände, mit traumwandlerischer Sicherheit die Beschriftung aller, aber auch
aller, kopfüber von einer schon auf den ersten Blick sehr eigenwilligen,
verbissen agierenden Frau in hinterster Position für den Interessenten
unerreichbar aufeinander geschichtet. Zuerst drehte ich ja noch den Kopf, dann
war sie hilfsbereit – und drehte selber, aber nicht die durchaus wohlerhaltenen
Bände in die Leserichtung, sondern las persönlich über Kopf die Titel vor. Sie
dachte gar nicht daran, das Büchertürmchen einfach mal zu drehen. Selbst mein deutlicher
Wink brachte nichts …aber auch keinen Kauf, bei so viel vernagelter Sturheit
schon aus Prinzip nicht. Ach wäre das schön, wenn diese halsstarrige Pißnelke
(oh Pardon, auch für einen giftzwergMÄÄN zu ehrlich) das jetzt läse…
Handeln bringt auch nur bedingt Spaß. Ein
Beispiel: Ich hatte schon ein Dutzend Taschenbücher, durch die Bank völlig
neuwertig, will sagen geradezu ungelesen, an verschiedenen Ständen für 50 Cent
oder dickere Ausgaben für einen Euro
gefischt …und dann geriet ich an so einen dreist-bräsig-behäbigen Knallchargen und der wollte für ein angefleddertes, völlig
abgegriffenes Bändchen „zwo fuffzisch“ kassieren … tja, dann beginnt bei mir noch
nicht mal das Feilschen.
Die Nase macht es auch, ich glaube, Sie
können es deutlich herauslesen. Es gibt „sone und sone“ – und ich kaufe lieber
teurer bei einer bezaubernden, quickfröhlichen Jungmaid als bei einem muffigen,
vergrätzten Stinkstiefel, auch wenn der „halb geschenkt“ anbietet. Man gönnt
sich ja sonst nichts, sagte damals Onkel Strack.
Nun fehlt mir nur jemand, der Lust hat, mit
mir einen Stand zu betreiben, denn ich habe doch noch die besagten fünf
Kartons! Am liebsten in Gesellschaft eines putzmunteren Mädels – den Muffkopp
mache ich persönlich. Es könnte ja einer wie ich vorbeikommen, und dann stünden
die Verkaufschancen letztlich doch ganz passabel!
Oh lieber Wolfgang, dann hättest du hier deine wahre Freude, denn egal auf welchen Flohmarkt du gehst...Bücher sind immer in Fülle zu finden. Ebenso wie an dem Bücherstand in La Paz. Da habe ich auch schon das eine oder andere Buch geholt.
AntwortenLöschenAlso wenn du mal umziehen solltest *zwinker* dann ab mit dir, den Büchern und Bine in Bines Auto, dann machen wir hier zusammen einen Stand auf.
Wünsche dir ein traumhaft schönes Wochenende und sende sonnige Calimagrüssle rüber
*wink*