Montag, 4. November 2013

Ach, Du heiliger Bischofsstuhl!


Schluß mit Ja & Amen?

Der Bischöfliche Stuhl – was für ein Scheiß!

-         eine Gedankensammlung –

 

Dieser Tage sah ich so ein affektiertes Kind um den Papst herumwuseln – ringsum ein Bild der Ergriffenheit vor Ort, wo der Heilige Vater zu einem ernsten Thema sprach und betroffene Flüchtlinge zu Worte kamen; alles war ratzfatz vergessen, auf einmal drehte es sich um den aufgedrehten Panz – und dieser tappelte ganz aufgekratzt unablässig um den Petri-Nachfolger auf der Bühne herum. Die Kommentatoren aller Sender berichteten beseelt und herzerfrischt angetan von dem pfiffigen Springinsfeld, das war doch mal was. Ach ja, lasset die Kindlein zu mir kommen.

   Mir kam das abgekartet vor, ich bin aus der Berufserfahrung mißtrauisch – und in diesem derzeit heiklen Umfeld allemal. Der einzige Glaube, den ich nach allem aus den letzten Jahren Erfahrenen in der Kirche noch aufbringe, ist der an eine berechnete Inszenierung. Sie sind nun mal gelernte Blender, diese sogenannten „Würdenträger“, ob bei Katholen, Moslems, Juden und was-weiß-ich sonst – ausgekocht und ausgebufft , mit Firlefanz und Brimborium als religiöses Brauchtum die Durchtriebenheit bemäntelnd. Sie predigen Wasser und saufen Wein, faseln von Bescheidenheit und Demut – und verprassen aus dem Vollen. Verwerfliche Verlogenheit! Momentan der Aufdecker wider Willen: der Limburger Pitter!

   Eigentlich ist es für diese Empörung meinerseits noch zu früh: Ich habe viele religiöse Sachbücher noch nicht gelesen, wohl aber auf Flohmärkten bereits eingesammelt, um meine Gereiztheit aufzurüsten. Ich muß mir dennoch jetzt sofort, gerade parallel zu der Einkehrphase des Limburger Prunkbischofs*, ein wenig Luft verschaffen. War schließlich alles ein wenig viel, die letzte Zeit. Diese ganze Heuchelei war im Grunde genommen für alle jederzeit schon zu ahnen, wie man uns unablässig zum Geben gängelte, dies beflissen theoretisch einimpfte – und dann hingegen die eigene Fettlebe, das Speckmadendasein, welches uns nun mit hohen Millionenbeträgen allmählich offenbart wird. Dies alles nach den unsäglichen Skandalen von sexuellen Übergriffen an Schutzbefohlenen, was sich erwiesenermaßen eben gerade nicht nur auf Einzelfälle beschränken läßt, sondern in seiner umfassenden Gestörtheit entsetzliche Methode offenbart hat.

   Eines ist mir schon beizeiten deutlich aufgegangen: Religionen/Sekten und dergleichen haben in Wirklichkeit rein gar nichts mit Gott, wie immer man ihn sich vorstellen mag, zu tun! Es sind Organisationen, die nur nach ihren eigenen –und zwar zumeist äußerst fragwürdigen- Spielregeln agieren und dafür ihre eigens entwickelten Gehirnwäsche-Programme vollstrecken, gewissenlos. Das „gefolgsame“ Herdenvieh der Menschen läßt das wahrhaftig zu. Hauptsache, sie werden von irgendwem angeführt und irgendwas geleitet.

   Am Pranger aktuell der Katholizismus, zu dem man auch mich per Geburt rekrutierte. Aktuell in Verruf geraten durch den windigen Hansel aus Limburg. Wie können wir solch scheinheiligen Brüdern nur die goldene Stange halten? Ich muß mich selber hinterfragen. Ich trenne Glauben vom Religionsgebaren. Glaube in der Kirche sollte in erster Linie Glaubwürdigkeit vermitteln. Wenn das nun nicht endgültig verspielt ist, dann weiß ich auch nicht weiter. Ich laufe derzeit ein wenig Religiositäts-Amok. Man muß mir nur Treffen von Bischöfen, Kardinälen und ähnlich verschlagenen Knilchen zeigen, dann raste ich aus – ich vermag nur noch gewiefte Fratzen zu sehen, scheinheilige, selbstgerechte Heuchler. Und wer hat’s hervorgerufen? Eben. Wir, das blöd-blinde Volk.

   Ich bin kein Theologe, Gott bewahre. Aber wenn das Ergebnis religiöser Beschwiemelung (und es ist stets eine Sonderform von Wixerei auf hohem Niveau) zu solchen Ergebnissen führt, wie sie die jüngere Vergangenheit gezeitigt hat, ist jeder Respekt, jede Achtung dahin: Ich weiß ganz sicher, daß diese frömmelnde Verzückungsgarde schon gar nicht weiß. Diese Philister tun nur so. Gerade die abenteuerlichen Phantasie-Konstruktionen des Christentums sind ja weltbekannt – und das vollziehende Bodenpersonal berüchtigt. Das fällt auch alles irgendwie unter Kulturerbe, eines meiner speziellen Reizwörter!

   Krankhafte, widernatürliche Sexualmaßregelungen gibt es nicht nur bei uns. Buben beschnippeln, Mädels verstümmeln, damit sie nur ja keine Lust empfinden können, von bedrohlich gestörten Männerhirnen ersonnene Martyrien. Ein Thema für sich – abartig ist es immer (Tiere zu Ehren des nur ihnen vorbehaltenen Gottes hinzumeucheln, ob man Frauen wenig oder ganz verhüllt, mit unsäglichen Verboten gängelt und ihnen Bildung vorenthält, Männer zum Mützenzwang verpflichtet und woanders Hut-ab verordnet, der Selbstgeißelung frönt und sich Schmerzen zu tiefster Glückseligkeit zufügt - bedenklich das Lustpotential im Namen des Herrn aus geistiger Befriedigung stimuliert): Der bizarren menschlichen Phantasie sind da keine Grenzen gesetzt, ob bei rituellen Handlungen, Vorgaben zur Ernährung und was-weiß-ich: gar nichts läuft ohne Bevormundung – es lebe die weihevolle Show!

Geisteskrankes Gott-Verständnis mit dem Anspruch des nur allein Seligmachenden die ganze Erde zu verseuchen trachten, einer grenzenlos abstrusen Kreativität ist hier Tür und Tor geöffnet. Und wer nicht mittut in der Tradition, ist unwissend, und woanders gar die Höhe: Ungläubig, wer nicht mitmacht! Aus jedem Blickwinkel sind nur die anderen suspekt! Und sind sie nicht willig, dann helfen sie mit ihrem eigenen Leben nach (der Inspiration durch Kreuzzüge sei es wohl gedankt) – für von Scharlatanen prophezeiten unglaublichen Lohn, so machen sie uns glauben. Und die gemeingefährlichen Idioten sterben niemals aus. Aber bleiben wir bei unseren verdreckten Stecken.

   Nein, nein, nur nicht pauschal verurteilen, noch sind die meisten doch als unbelastet einzustufen (die juristische Unschuldsvermutung greift auch hier, ist doch klar). Aber die Lebenserfahrung zeigt, daß die Wahrscheinlichkeit der wahren Erkenntnis in Vorurteilen nicht gerade gering ist – einer vorläufigen Zuordnung können sie sich bei mir nicht mehr erfolgreich entziehen.

   „Religion ist Opium fürs Volk“ – eine kommunistische Erkenntnis – es war im „gottlosen“ Osten wohl nicht alles schlecht. Diese auf  Rauschebart Marx zurückgehende Losung erscheint mir gelungen. Er war halt Demagoge in einem anderen Metier.

   Ich hatte seinerzeit eine Leiter mit Ansehen von Berufen in der Gesellschaft beschrieben, erinnern Sie sich ….Makler, Versicherungsagenten, Banker, Börsianer, Zuhälter, Politiker und dergleichen mehr ziemlich weit auf den untersten Sprossen. Noch darunter die Juristen – und siehe da, die Pfaffen gesellen sich nunmehr wohlverdient hinzu! Die haben sich in den letzten Jahren bei mir ihren Platz ganz weit unten aber wirklich verdient.

   Nun, ich hatte ja mit dem großen Erneuerer aus Rom begonnen und wollte zum Bischöflichen Stuhl übergehen. Die gigantischen Summen fliegen uns derzeit noch um die Ohren, immerzu dreistellige Millionenbeträge, dunkle Kassen noch nicht einmal inbegriffen, da blicken die angeblich selber nicht mehr durch. Immobilienwerte im ganz hohen Milliardenbereich – da kommt schon was zusammen. Der Staat drückt regelmäßig Unsummen ab aufgrund sonderbarer, zumindest längst verjährter Verpflichtungen, weil es halt immer so war und ist und mit Sicherheit bleiben wird (das soll etwas mit Enteignungen und was weiß ich zu tun haben –wie redlich mögen die in früheren Zeiten dazu gekommen sein?- es werden jedenfalls nimmersatt unerhört Steuergelder eingesackt). Unaufhörlich, unabsehbar. Andererseits fehlt es ständig an Geldern, sind z.B. allüberall in den Sozialeinrichtungen die Baumängel unüberschaubar. Kurios. Es gibt offizielle Gelder, die auf einmal zögerlich offenbart werden, und es gibt die Schatullen – ach, was red‘ ich – die Schatztruhen des Bischöflichen Stuhls. Da rollt der Zaster, aber hallo. Das Einkommen des Bischöflicher Stuhls (damit ist nicht das monatliche Gehalt in 5-stelliger Größenordnung gemeint, von dem in der Regel nicht einmal Wohnkosten zu berappen sind) – dort ist die Goldgrube geradezu erfunden worden. Unfaßbare Zinssummen, aber natürlich steuerfrei! Und zwar bei jedem. Niemand vermag das alles auszuloten – wollte einer das alles zusammenrechnen, diese Arbeit als Lebenswerk vollbringen, ein sinnloses Unterfangen – so lange lebt niemand.

   Ich fasse mal so zusammen: In der Widerwärtigkeit (krankes Sexualdenken und –praktizieren) und Verlogenheit (Finanzen) läßt meine Heilige Katholische Kirche nichts, absolut nichts aus. Austreten bringt leider nicht wirklich was, die haben mich vierzig Berufsjahre vollautomatisch abkassiert und werden auch weiterhin ihre Steuerunsummen gerissen über den Staat der arbeitenden Bevölkerung abzocken und anhäufen wie Onkel Dagobert. Es ist das Steueraufkommen aller Bürger (also nicht etwa nur von Christen, aber nein, auch von Moslems, Juden etc.) selbstredend inbegriffen!

   Die Kirche wäre dringendst von innen heraus zu reinigen. Es gibt Menschen, die glaubwürdig daran arbeiten, aber es wird ihnen schwer gemacht. Die Bonzen sind nur allzu mächtig. Aber die ersten Pranger stehen, es ist an der Zeit, hier weiter dran zu bleiben. Dank sei eigentlich diesem unsäglichen Limburger Kirchenfürsten – dieses kleine Licht hat zumindest ein wenig Erhellung gebracht – der Abgrund aber ist noch tiefschwarz.

   Es wäre ein fataler Trugschluß anzunehmen, daß religiöse Menschen die Guten sind. Eine irrsinnige Illusion – ganz und gar abwegig. Mal unterstellt, daß es durchaus denkbar bei einem einzelnen so wäre, aber dann ist es nichts als reiner Zufall!

*Hochaktueller Nachtrag – dieser Filou aus Limburg will tatsächlich zurück in seinen Palast! Bitte nicht, wenn ich auf der Insel bin – ich möchte von Herzen dabei sein, am Dom in Limburg, und am heißen Empfang teilhaben – ganz ganz ehrlich!!! Ich biete jetzt und hier schon Mitfahrgelegenheit an – es soll doch alles angemessen würdig ablaufen. WIR SIND DAS KIRCHENVOLK!

3 Kommentare:

  1. Du kennst doch bestimmt noch den Werbeslogan vom Salamander-Schuh:

    "Reintreten-Wohlfühlen"

    Genau an den muss ich immer denken wenn ich dieses Gesicht von dem Kerle sehe. Ich könnte (entschuldigung) kotzen wenn ich das höre und ihn, in welcher Bildform auch immer, sehe.

    Sehr schön geschrieben hast du diesen Post. So bin ich zwar katholisch aufgewachsen (Schule/Internat), aber schon lange würde ich unterschreiben dass das was praktiziert wird nichts mit Gott zu tun hat. Schon in D. mich mit Geistlichen mehr oder weniger angelegt (es gab mehrere Vorfälle) bin ich ausgetreten. Für mich hat es aber nichts mit einem Glauben, sondern wirklich mit dem Geschäftsgebaren zu tun. Da müssen sie sich doch nicht wundern wenn so viele Menschen der Kirche den Rücken zukehren.

    Hier auf der Insel kann ich alles rund um die Kirche noch ganz anders erleben, positiv erleben, und es bringt mich auch wieder ein Stück zurück.

    Zu deinem Nachtrag: ein Hammer sondersgleichen. Dieser Mann gehört in ein Franziskanerkloster bei vollkommener Abgeschiedenheit und einfachem Leben. Ich hoffe mal dass du wirklich dran teilnehmen kannst. So aus erster Hand zu erfahren ist Gold wert^^

    Liebe Grüssle und hab einen schönen Tag

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  2. Herzlichen Dank für Deine Worte, Nova - ich habe auch hierzulande schon sehr nette Kirchenchristen getroffen und viel aufrichtiges Engagement gesehen - ABER: Das Personal in allen Religionen, das hat mir von Kindheit an Probleme bereitet. Ich habe speziell diese schwarz gekleideten Frömmler mit wachsender Skepsis beobachten können - und wie ich mit zunehmendem Lebensalter immer mehr Bestätigung für mein Unbehagen gefunden habe ...das ist tragisch aber wahr. GOTT STEH UNS BEI gegen solche widerwärtigen Fuzzis!

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  3. Du kennst meine meinung dazu (u. den oft gebrauchten ausspruch: "Der liebe Gott ist in ordnung, doch sein bodenpersonal ....")
    Nach meiner meinung machen sich alle mitschuldig, die diese skandale der kirche "schönreden" .Vergebung ok, aber danach in amt u. würden in luxus leben, einfach unmöglich! Wo bleibt da eigentlich der "Franziskanische geist" ???

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Danke! ;)