Mittwoch, 13. November 2013

Mein Deutsch 4


Mein Deutsch -Folge 4

(Sport kann Mordgelüste auslösen; zu Risiken und Nebenwirkungen …)

 

Früher war ich auch mal Sportler, lange her, wie man sieht, wenn man mich sieht – aber darum geht es hier nicht. Sitze ich an der Glotze, dann werde ich bei den Kommentatoren oft zum HB-Männchen! (vor dem Radio nicht minder) Profi-Sprecher! ... mitunter doof wie prominente Sportprofis aus der Werbung …und das kostet mich Kalorien! Man könnte mitunter meinen, der Gernot Haßknecht aus der HEUTE SHOW sei nur eine lahme Kopie „meiner Wenigkeit“ – nun weiß ich nicht, ob das ein Kompliment ist (klein, alt, dick, Pläte und Brille …rein äußerlich kann das hinkommen).

   Ich lebe schon lange damit, daß diese Pfeifen von Sport-Laberern  einzigste sagen. Ich muß mich eines Tages vielleicht sogar damit abfinden, daß nahezu kaum einer dieser Blödiane noch vermutlich von vermeintlich unterscheiden kann – alles ist bei den Deppen mittlerweile VERMEINTLICH. Sie raffen es nicht, daß sich ein vermeintlicher Favorit erst zuletzt entpuppen kann – zuvor ist er der hochgehandelte vermutliche Sieges-Anwärter. Kommt es anders, dann wird er zum vermeintlichen – weil man es irrtümlich angenommen hat. Hoffnungslos, hier eine besonders gelungene Kostprobe: „Wie nicht anders zu erwarten, hat wieder mal der vermeintliche Triumphator gesiegt“ – ach, leckt mich ….

   Neulich sagte es aus heiterem Himmel einer völlig korrekt – „der vermutliche Champion“. Ich sprang in die Höhe, jubilierend - wie bei einem deutschen Weltmeistertitel nahm ich Anteil! (im Sport bin ich Patriot…iotiot – „ohne Spaß kein FUN“, sozusagen, wie es einer der ganz Großen bei DSDS so trefflich ausdrückte).

   Ich halte mich jetzt und hier mal nicht mit den Verwechselungs-Klassikern als und wie auf, selbst scheinbar und anscheinend verkneife ich mir. Das hat mich schon ermüdet.

Sportler – da bekomme ich sofort Schlitzaugen der Wut! Das ist für meine Ohren krauenhaft – wirklisch chrecklisch! Isch krich dat Zipperlein!!! (unter wirklisch kein rotes Geschlängel – soviel zur automatischen Rechtschreibkontrolle – unter Geschlängel aber wirklich und wahrhaftig solches in Rot auszumachen …ich werd‘ nicht mehr) ….Geht’s noch?!?

Ach, hört mir doch auf – neee, doch nicht:

   Immer wieder zu hören -
Lieber etwas durchaus Frisches: Auf einmal erinnert man sich …ich erinnere (ja wen denn? Rückbezüglich gar sich selber???)…I remember, isch waissss. Ein anderer ist bereits angefragt worden (Krätze und Plack winken mir zuversichtlich zu).

Und im Training machen sie Situps statt Kniebeugen, joggen statt laufen, aber wenn sie LiegestützeN machen, dann wird es mir ganz blümerant. Sie können von Liegestützen reden, ja, aber die eigentliche Mehrzahl ist wohl immer noch die Liegestütze! (Duden, 24. Auflage – und dieses grüne Gekringel hier ist für den Arsch!) Dann schon lieber her mit einem Anglizismus, ach bitte, der tut im Grunde genommen weniger weh.

Die Mitgliederinnenund Mitglieder …so langsam ist mein Herz in Gefahr! Die Niederlage war ein SUPERgau – und sonst so?

Und dann die deutsch-südländischen Sprecher: Kina, nicht China. Kinesische  zumindestens – sie können sich nicht entscheiden, zwischen mindestens und zumindest!

Heute ist man IN der Arbeit, sie findet UNTER der Woche statt – ja, ich kann mich ZURÜCKerinnern … voraus erinnern ist einfach zu schwierig, obwohl: vielleicht ist es dieses vermaledeite ICH ERINNERE – es gibt nun auf dem Buchmarkt eine Autobiografie – Mein Leben – wie ich es erinnere. Na, wenn mich da nicht mal die Leselust überkommt ………NIEMALS!!!!

   Da nieste einer – der Radiomoderator, ein Profi der Sprache also, meinte, er habe genossen (ist das noch zu glauben?) – fließen, floß, geflossen – niesen ..noß?... genossen …Meine Güte: niesen, nieste, geniest! Penner – gib das Micro an einen fähigen Arbeitslosen!

Und komme mir niemand mit Doppel-S-floss …das erlernte ß gebe ich niemals her!!! Natürlich ist es noch nicht so ganz aus unserer Sprache getilgt, wie herzig und nett, aber den Weg der aussterbenden Umlaute Ä, Ö und Ü nimmt es ebenso bedrohlich. Die Umschreibungen laufen schon allerorts, es wird bald ausgelöscht sein. Aber nicht bei mir – ich muß (!!!) gar nix.

NICHT /MIT/MIR!

   Der hochqualifizierte Kollege Martin Walser hat gesagt, er werde niemals rauh ohne H schreiben – BRAVO – und für mich ist das „ß“ sprachliche „Tradition“, auch wenn das nichts heißt … (Tradition und Kulturerbe zählen bekanntlich zu meinen gezielt aufgespießten Themen).

Da gibt es im deutschen Nationalteam der Frauenfußballerinen (ich habe mir erlaubt, das zweite N wegzulassen, ein, wie ich finde, keckes Spitzlein) zwei mit diesem deutschen Buchstaben „Eszet“. Ich verstehe ja, wenn sie nicht mit Doppel-S geschrieben werden wollen; wenn ich das nicht verstehe, wer sollte dann… aber wenn auf dem Trikot Großbuchstaben sind – dann sieht das wie B aus: GÖßLING und KEßLER. Wäre doch gar nicht so übel, die normale Schreibweise Gößling und Keßler zu nehmen. Ach, verstehe, wegen des Auslandes …aber als Großbuchstaben? Völlig klar – alle Ausländer stellen sich ja auch auf uns ein, natürlich, selbstredend! Andererseits – wenn ich beschriftete chinesische Trikots erblicke – aber bis ich da etwas gelesen habe, das kommt mir auch in unserer Schrift chinesisch vor – UND NICHT KINESISCH!!!

2 Kommentare:

  1. *lacht*....wie sagen doch so viele Ausländer: Deutsche Sprache-schwere Sprache :-)

    Wahrlich nicht perfekt rollen sich bei mir auch manchmal die Fussnägel (ups-Tasta-hab keine Lust den Code für das scharfe S einzugeben *gg*) hoch.

    Schon alleine wenn Leute sagen: "Ich bin in Teneriffa". Kurioserweise würde aber niemand sagen: Ich bin in den Kanaren, und für mich bleibt einzig und alleine: Ich bin auf Teneriffa in La Guancha und wink dir heute von hier aus noch immer nach D. zu. Eigentlich müsste dein Flieger doch bald abheben oder?

    Liebe Grüssle

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  2. Klar ist daitsches Sprach schwer - egal: Nie den Humor verlieren! Gaaaanz wichtig. Ja, der kleine Drecksack macht sich am Dienstag auf den Weg - und hier für alle Ausspäher, die sich in meiner Abwesenheit an meiner Schatztruhe bedienen wollen: Am Sonntag trifft wieder ein polnischer Freund zum Einhüten ein - soviel zum Thema Vertrauen zu unseren Nachbarn aus dem Osten! Ich kenne nur total liebe Polen!

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Danke! ;)