Lennons Furz
(Glosse - nur für
Insider)
Dieser
Beitrag ist nur für wahre Platten-Freaks gedacht. Eine Sensation für 2016 bahnt
sich an: Auf den Masterbändern zu den Abbey-Road-Sessions ist ein Tondokument
entdeckt worden, dem bislang gar nicht die ihm zukommende Wertschätzung zuteil
wurde – wahre Kenner hatten dies auf der ersten Vinylpressung entdeckt, dann
war es in Laufe weiterer Remaster-Arbeiten weggemischt worden, dieses ungeheure
Zeitzeugnis pophistorischer Schaffenskraft – und nun gibt es ihn wieder, den einzig
wahren original Furz von John Lennon! „Fart of the century“, titelte The Sun. Quasi ein Jahrhundert-Knaller!
In den letzten Jahren wurden bereits so
manche Schmankerl aus Tonaufzeichnungen bei Studioaufnahmen, flapsig geniale
Sprüche aus Sessions, Livekonzerten u.v.a.m. der Ewigkeit übereignet – doch nun
wird das alles einer neuen kritischen Verwertung unterzogen. Es gibt ihn also wieder,
nun klangtechnisch neu restauriert von der wohlerhaltenen Master-Tonspur – es
konnte ein neuer Edit abgemischt werden, der alle bislang dargebotenen
Versionen in den Schatten stellt. Man meint fast, das Micro habe John im Anus
gesteckt! Herrlich – diese satte Soundfülle. Es ist kaum zu fassen. DAS ist
original und restlos unverfälscht John Lennon 1969! Alles aus den Archiven von
Star-Club, Cavern-Club oder dem noch nie so wirklich erquickenden Shea-Stadium
wird mit dieser Veröffentlichung dem Vergessen nahegebracht.
Es versteht sich von selbst, daß dem
beigelegten Booklet zu den Abbey Road Sessions von 1969 nunmehr detailgenaue
Aufstellungen über Musiktitel hinaus auch zeitgenaue Angaben zur
Nahrungsaufnahme, Verdauung etc. auf
Hochglanz gedruckt, zu entnehmen sind! Akribische Zuordnung zu den vier Göttern
der Musikszene. Der Rolling Stone
spricht bereits von einem spektakulären bahnbrechenden Ereignis in der
musikgeschichtlichen Aufarbeitung. Der Musikexpress
ziert sich noch, weil weitere Blähungen der Auswertung harren. Man wolle in der
musikhistorischen Aufarbeitung nicht unüberlegt vorpreschen, hieß es bei den
Zauderern. Warum der Rülpser von Ringo Starr nicht so umjubelt werde, sei mal
vorerst dahingestellt.
Nein, wozu warten – die Liebhaber werden auf
ganzer Linie bedient. Dieses Zeitzeugnis einmaliger Flatulenz war bereits als
Hidden-Track auf einer skandinavischen Raubpressung vorzufinden – aber das
alles kann man nun getrost beiseite legen: der jetzige offizielle Bonustrack
läßt keine Wünsche offen.
Auf der
parallel erscheinenden und in der opulenten Luxusausgabe beigegebenen DVD ist
er gar in allerhöchster machbarer Klangqualität zu konsumieren: 2.0 Dolby
Stereo / 5.1 Dolby Digital/ 5.1 DTS Surround Sound – incl. dem betont gesetzten
Luftholen des Ausnahmegenies vor voller Tonerzeugung zu goutieren! Exzellent!
Im Einzelnen sollen folgende Ausführungen
für Alles-Sammler auf den Markt kommen:
Die einfache
CD-Ausgabe für den kleinen Geldbeutel
Die
anspruchsvolle Vinyl-Ausgabe (auf nur 100.000 Stück limitiert) mit
individueller Stückzahl-Nummer!
Die
goldbedampfte japanische CD-Pressung in –man höre und staune – in Digipack-Ausführung
(welch süffisanter Widerspruch!)
Die CD mit
der DVD als Bonus (genial!)
Die DVD und
parallel dazu die BluRay (wie oben angemerkt in unglaublicher Soundfülle durch neueste
Surround-Technik
Außer bei den
einfachen CD- und Vinylausgaben ist selbstverständlich stets das 114seitige
Booklet, wie oben dargestellt, beigefügt (meisterhaft schon allein die
Aufstellung des Catering bis hin zum kleinsten Chewinggum-Genuß). Was für eine
Fleißarbeit, die Recherche bei den noch lebenden Zeitzeugen!
Man darf ohne übertriebene Erwartung darauf
vertrauen, daß Yoko „Quiek“ Ono, wie manche Spötter immer noch gerne die nunmehr
völlig zu Recht anerkannte Ausnahme-Künstlerin nennen, hier ganze Arbeit
geleistet hat – ein Marketing vom Feinsten.
Und nun noch ein inoffizielles I-Tüpfelchen.
Es wird gemunkelt, daß von der blutbespritzten Brille Lennons nun auch die aufgearbeitete
3-D-Aufnahme freigegeben wird. Aber bitte, wir wollen nicht unersättlich sein,
dies wurde von der Witwe von John Lennon völlig zu Recht auch noch nicht
offiziell bestätigt. Wir müssen warten – es sind noch längst nicht alle
rockhistorischen Schätze gehoben. Aber hoffen darf man doch wohl noch …
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