Dienstag, 24. Juni 2014

COMING OUT

Sexuelle Orientierung

(jedem sein COMING OUT heute)

Die ersten Notizen für diese Kolumne waren sofort im Bereich „für den Giftschrank“, wie Beiträge über Juristen, Politiker, manche Ossis, fast alle Pfaffen und sowas. Aber nein, heute offenbaren wir uns doch alle, wie könnte ich da als geborener Giftzwerg abseits stehen …hier bin ich, ich kann nicht anders (als darüber zu schreiben). Oder so.

   Es kam wieder ein plakativer Bericht über den Christopher-Street-Day, eine verständliche Bewegung – und auch heute noch wegen unfaßbarer Verfolgungen und Diskriminierungen ein wichtiges Zeichen weltweit. Nur die Art, bitteschön – jede Übertreibung kann zu einem Bumerang werden! Wie kann man per Widerlichkeit, Exzeß und ausgelebter Abartigkeit Verständnis erwarten? Ekelerregende Widerwärtigkeit, unbeschreibliche Perversität, das erzeugt nach meinem Empfinden nur mehr Unmut. Auffallen um jeden Preis, eines ernsten Anliegens wegen?

   Schwule, Lesben, Bi, Metro und was sich die Natur in ihren Launen noch so ausdenkt, Transgender, Transsexuelle und so weiter – jeder nach seiner Veranlagung, seinem Gutdünken. Von mir aus – wäre mir eigentlich auch egal.

   Was mich nervt sind diese übertriebenen Aktionen, diese zum Fremdschämen nötigenden Exzesse. Und wenn man naturgegeben „normal“ ist und dann neuzeitlich als HETERO abgestempelt werden soll, dann hat das für meine Begriffe bereits groteske Züge angenommen. Auf das Prinzip der Natur muß ich nicht erst eingehen, das ist ganz einfach: es gibt normal (was den Fortbestand sichert) und …“anders“. Ausleben jeglicher Art muß natürliche Grenzen haben.

   Burleske Unterhaltungsprogramme waren mir stets ein Rätsel, nie hätte ich mich von Mary & Gordy unterhalten lassen mögen. Diese kesse Berechnung von Profi-Transvestiten (oh, wie witzig – und die armen Schweine, die einfach nicht anders können? Das Lachen bliebe mir im Hals stecken, wenn es denn überhaupt aufkäme). Dann schon eher der mediengewandte Olivia (ich bleibe bei DER), der clever sein St. Pauli wortgewandt umwirbt. Oder aktuell seit dem ESC der singende Ösi-Wurschtl. Das geht noch zu verkraften. Ich begackeiere mich, wenn ich mir vorstelle, wieviele Sextouris in Thailand auf Ladyboys hereinfallen, köstlich. Aber Glööckler und Konsorten, die ekstatische Loveparade mit diesen schrillen Paradiesvögeln, all der dekadente Wohlstands-Überdruß, der sich hier Bahn bricht – igitt, abscheulich ist das in meinen Augen – und stößt eher ab, als daß es der Toleranzsteigerung dienlich wäre. Provokation als Eigentor. Es ist mir absolut unmöglich, hierin eine positive Werbung für das Anderssein zu erkennen. Ganz im Gegenteil.

   Hie und da ein wenig Diskretion würde nicht schaden. Manches gehört einfach nicht in die Öffentlichkeit. Was nicht plakativ ist, muß doch nicht verlogenes Versteckspiel sein! Diskretion in Ehren, denn die absonderliche Neigung zu stark zur Schau zu stellen, z.B. durch einen Aufkleber auf dem Auto …F D P  - sowas ruft jedenfalls bei mir Unmut hervor. Da fällt es schwer, aber es geht – weglächeln oder gleich richtig loslachen, wie Frauen es bei einem Exhibitionisten machen sollen, der seinen wedelnden Racker entblößt – laut lachen, und ganz schnell ist das Schniedelchen wieder „baumelig“ (alter Ratschlag von der Polizei).

   Toleranz für Anders-Sein, einverstanden: Aber ich möchte mich bitte nicht belästigt fühlen. Vorwärtsverteidigung meinetwegen im Sport – aber nicht in der Intimsphäre!

1 Kommentar:

  1. *lacht*...genauso habe ich es auch mal gemacht. Auf einer Zugfahrt von Osnabrück nach Bremen meinte ein Kerle noch im Bahnhof mir sein Schniedelchen zeigen zu müssen. Ich habe laut gelacht und gesagt: "Na, der kleine muss aber auch noch wachsen um was aus sich zu machen" Was meinste wie schnell der wieder in der Hose war, und der Typ weg, denn er hatte vorher ein jüngeres Mädel belästigt, die stand mit dem Schaffner weinend im Zwischengang. Bin dann hingegangen, habe eine Aussage gemacht und wir haben uns dann zusammen in ein Abteil gesetzt. War sie ganz glücklich, denn an ihr ging die Situation emotional nicht so spurlos vorbei.

    Liebe Abendgrüssle

    N☼va

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Danke! ;)