Sexuelle Orientierung
(jedem sein COMING OUT
heute)
Die ersten
Notizen für diese Kolumne waren sofort im Bereich „für den Giftschrank“, wie
Beiträge über Juristen, Politiker, manche Ossis, fast alle Pfaffen und sowas.
Aber nein, heute offenbaren wir uns doch alle, wie könnte ich da als geborener
Giftzwerg abseits stehen …hier bin ich, ich kann nicht anders (als darüber zu
schreiben). Oder so.
Es kam wieder ein plakativer Bericht über
den Christopher-Street-Day, eine verständliche Bewegung – und auch heute noch
wegen unfaßbarer Verfolgungen und Diskriminierungen ein wichtiges Zeichen
weltweit. Nur die Art, bitteschön – jede Übertreibung kann zu einem Bumerang
werden! Wie kann man per Widerlichkeit, Exzeß und ausgelebter Abartigkeit
Verständnis erwarten? Ekelerregende Widerwärtigkeit, unbeschreibliche
Perversität, das erzeugt nach meinem Empfinden nur mehr Unmut. Auffallen um
jeden Preis, eines ernsten Anliegens wegen?
Schwule, Lesben, Bi, Metro und was sich die
Natur in ihren Launen noch so ausdenkt, Transgender, Transsexuelle und so
weiter – jeder nach seiner Veranlagung, seinem Gutdünken. Von mir aus – wäre
mir eigentlich auch egal.
Was mich nervt sind diese übertriebenen
Aktionen, diese zum Fremdschämen nötigenden Exzesse. Und wenn man naturgegeben
„normal“ ist und dann neuzeitlich als HETERO
abgestempelt werden soll, dann hat das für meine Begriffe bereits groteske Züge
angenommen. Auf das Prinzip der Natur muß ich nicht erst eingehen, das ist ganz
einfach: es gibt normal (was den Fortbestand sichert) und …“anders“. Ausleben jeglicher
Art muß natürliche Grenzen haben.
Burleske Unterhaltungsprogramme waren mir
stets ein Rätsel, nie hätte ich mich von Mary & Gordy unterhalten lassen
mögen. Diese kesse Berechnung von Profi-Transvestiten (oh, wie witzig – und die
armen Schweine, die einfach nicht anders können? Das Lachen bliebe mir im Hals
stecken, wenn es denn überhaupt aufkäme). Dann schon eher der mediengewandte
Olivia (ich bleibe bei DER), der clever sein St. Pauli wortgewandt umwirbt.
Oder aktuell seit dem ESC der singende Ösi-Wurschtl. Das geht noch zu
verkraften. Ich begackeiere mich, wenn ich mir vorstelle,
wieviele Sextouris in Thailand auf Ladyboys hereinfallen, köstlich. Aber
Glööckler und Konsorten, die ekstatische Loveparade mit diesen schrillen
Paradiesvögeln, all der dekadente Wohlstands-Überdruß, der sich hier Bahn
bricht – igitt, abscheulich ist das in meinen Augen – und stößt eher ab, als
daß es der Toleranzsteigerung dienlich wäre. Provokation als Eigentor. Es ist
mir absolut unmöglich, hierin eine positive Werbung für das Anderssein zu
erkennen. Ganz im Gegenteil.
Hie und da ein wenig Diskretion würde nicht
schaden. Manches gehört einfach nicht in die Öffentlichkeit. Was nicht plakativ
ist, muß doch nicht verlogenes Versteckspiel sein! Diskretion in Ehren, denn
die absonderliche Neigung zu stark zur Schau zu stellen, z.B. durch einen
Aufkleber auf dem Auto …F D P - sowas
ruft jedenfalls bei mir Unmut hervor. Da fällt es schwer, aber es geht –
weglächeln oder gleich richtig loslachen, wie Frauen es bei einem Exhibitionisten
machen sollen, der seinen wedelnden Racker entblößt – laut lachen, und ganz
schnell ist das Schniedelchen wieder „baumelig“ (alter Ratschlag von der
Polizei).
Toleranz für Anders-Sein, einverstanden:
Aber ich möchte mich bitte nicht belästigt fühlen. Vorwärtsverteidigung
meinetwegen im Sport – aber nicht in der Intimsphäre!
*lacht*...genauso habe ich es auch mal gemacht. Auf einer Zugfahrt von Osnabrück nach Bremen meinte ein Kerle noch im Bahnhof mir sein Schniedelchen zeigen zu müssen. Ich habe laut gelacht und gesagt: "Na, der kleine muss aber auch noch wachsen um was aus sich zu machen" Was meinste wie schnell der wieder in der Hose war, und der Typ weg, denn er hatte vorher ein jüngeres Mädel belästigt, die stand mit dem Schaffner weinend im Zwischengang. Bin dann hingegangen, habe eine Aussage gemacht und wir haben uns dann zusammen in ein Abteil gesetzt. War sie ganz glücklich, denn an ihr ging die Situation emotional nicht so spurlos vorbei.
AntwortenLöschenLiebe Abendgrüssle
N☼va