Zu Gast beim Greenboy
Nun bin ich wieder
auf La Palma. Sabine hatte ihn mir schon vorgestellt, nun begegnen wir uns auf
Augenhöhe. Sabine’s Nummer eins, Chico, der grüne Papagei, Greenboy genannt. Wenn ich zuschaue, wie er auf Sabine herumturnt,
beäugt er mich mißtrauisch, macht aber auf alle Fälle energisch von seinem
Hausrecht Gebrauch – hier ist sein Land, zumindest der Wintergarten. Er
trappelt auf Sabine herum, läßt mich auch nicht aus den Augen, wenn er
versucht, Sabine die Brille abzunehmen oder an die Zähne zu picken. Tonlos. Sind
wir nebenan, dann fiept er herum, stimmt Fragmente von Hänschen klein an und
schwätzt auch ganz intim vor sich hin. Er macht auf sich aufmerksam – und kommen
wir herbei: Das große Schweigen. Er fremdelt, ich gehöre nicht so spontan in
sein Umfeld.
Mir fällt der uralte Witz ein, den mir schon
meine Mutter erzählte, Fünfziger Jahre. Der Kölner Erzbischof, der legendäre
Kardinal Frings, nahm zu einer Audienz beim Papst als Geschenk einen
sprechenden Papagei mit. Entzückend, das große Hallo! Schon in der Frühe nach
der ersten Rücksprache mit dem Herrgott eilte der Papst zu seinem neuen
Mitbewohner – und der begrüßte ihn auch: „Guten Morgen, Herr Kardinal“ - Einfach
toll. Das ging einige Tage so, der Papst flitze auf seinen Puschen und im
Morgenmantel hin zu seinem Kumpel – stets: „Guten Morgen, Herr Kardinal.“ Nun
hatte er ihn schon wiederholt verbessert, sanftmütig auf die kleine Änderung
hingewiesen, er möge doch „Guten Morgen Euer Heiligkeit“ sagen, bitteschön – es
änderte sich nicht – noch nach Wochen – „Guten Morgen, Herr Kardinal.“ Guter Rat
war nun überhaupt nicht teuer, der Papst war ja blitzgescheit, und so dachte er
sich, er müsse den klugen Vogel nur beeindrucken, dann würde es schon werden.
Die Umstellung von Köln auf Rom, das mußte doch machbar sein.
So ging er eines Morgens hin und bereitete
sich vor – in voller Montur: Festliches Gewand, die Tiara, also die seine Würde
herausstellende hohe Kopfbedeckung und letztlich den mächtigen Hirtenstab nicht
vergessen – das mußte doch nun was bringen.
Er schritt Respekt gebietend ein – der Vogel
zuckte, schaute nochmals, dann krächzte er: „KÖLLE … ALAAAAAF!“
Erste Annäherungsversuche ...
... und so finden wir zueinander
*pruuuuust*....danke dir für die klasse Erheiterung am Abend.
AntwortenLöschen"Asche auf mein Haupt"...ich bin zwar gebürtige Kölnerin, aber den kannte ich noch nicht :-))))
Schön dass du mir jetzt auch von der Nachbarinsel zuwinken kannst ;-) Ich denke mal das wird nicht mehr lange dauern und Chico wird auch dich lieben, aus der Hand frisst er dir ja schon^^
Liebe Abendgrüssle *wink*
Oh was für ein Glück... ich habe jemanden mit "HUMOR" entdeckt!!!!!!!!
AntwortenLöschenLG
Daß ich das noch erleben durfte - endlich mal ein mutiger Mann, der sich als Leser bekennt - danke. Und willkommen! Der giftzwergMÄÄN
Löschen