Donnerstag, 20. September 2012

Greenboy und ich ....



Zu Gast beim Greenboy

Nun bin ich wieder auf La Palma. Sabine hatte ihn mir schon vorgestellt, nun begegnen wir uns auf Augenhöhe. Sabine’s Nummer eins, Chico, der grüne Papagei, Greenboy genannt. Wenn ich zuschaue, wie er auf Sabine herumturnt, beäugt er mich mißtrauisch, macht aber auf alle Fälle energisch von seinem Hausrecht Gebrauch – hier ist sein Land, zumindest der Wintergarten. Er trappelt auf Sabine herum, läßt mich auch nicht aus den Augen, wenn er versucht, Sabine die Brille abzunehmen oder an die Zähne zu picken. Tonlos. Sind wir nebenan, dann fiept er herum, stimmt Fragmente von Hänschen klein  an und schwätzt auch ganz intim vor sich hin. Er macht auf sich aufmerksam – und kommen wir herbei: Das große Schweigen. Er fremdelt, ich gehöre nicht so spontan in sein Umfeld.

   Mir fällt der uralte Witz ein, den mir schon meine Mutter erzählte, Fünfziger Jahre. Der Kölner Erzbischof, der legendäre Kardinal Frings, nahm zu einer Audienz beim Papst als Geschenk einen sprechenden Papagei mit. Entzückend, das große Hallo! Schon in der Frühe nach der ersten Rücksprache mit dem Herrgott eilte der Papst zu seinem neuen Mitbewohner – und der begrüßte ihn auch: „Guten Morgen, Herr Kardinal“ - Einfach toll. Das ging einige Tage so, der Papst flitze auf seinen Puschen und im Morgenmantel hin zu seinem Kumpel – stets: „Guten Morgen, Herr Kardinal.“ Nun hatte er ihn schon wiederholt verbessert, sanftmütig auf die kleine Änderung hingewiesen, er möge doch „Guten Morgen Euer Heiligkeit“ sagen, bitteschön – es änderte sich nicht – noch nach Wochen – „Guten Morgen, Herr Kardinal.“ Guter Rat war nun überhaupt nicht teuer, der Papst war ja blitzgescheit, und so dachte er sich, er müsse den klugen Vogel nur beeindrucken, dann würde es schon werden. Die Umstellung von Köln auf Rom, das mußte doch machbar sein.
   So ging er eines Morgens hin und bereitete sich vor – in voller Montur: Festliches Gewand, die Tiara, also die seine Würde herausstellende hohe Kopfbedeckung und letztlich den mächtigen Hirtenstab nicht vergessen – das mußte doch nun was bringen.
   Er schritt Respekt gebietend ein – der Vogel zuckte, schaute nochmals, dann krächzte er: „KÖLLE … ALAAAAAF!“


 Erste Annäherungsversuche ...


... und so finden wir zueinander

3 Kommentare:

  1. *pruuuuust*....danke dir für die klasse Erheiterung am Abend.

    "Asche auf mein Haupt"...ich bin zwar gebürtige Kölnerin, aber den kannte ich noch nicht :-))))

    Schön dass du mir jetzt auch von der Nachbarinsel zuwinken kannst ;-) Ich denke mal das wird nicht mehr lange dauern und Chico wird auch dich lieben, aus der Hand frisst er dir ja schon^^

    Liebe Abendgrüssle *wink*

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  2. Oh was für ein Glück... ich habe jemanden mit "HUMOR" entdeckt!!!!!!!!
    LG

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    1. Daß ich das noch erleben durfte - endlich mal ein mutiger Mann, der sich als Leser bekennt - danke. Und willkommen! Der giftzwergMÄÄN

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Danke! ;)